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Autor

Sidney Wilfred Mintz wurde 1922 in New Jersey, USA, geboren. Er studierte gleichzeitig mit Eric Wolf an der Columbia University und war ebenso wie dieser Schüler von Julian Steward und Ruth Benedict. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Mundial Upheaval Society, zu der auch Eric Wolf, Stanley Diamond, Elman Service und Morton Fried zählten. Mit Eric Wolf teilt er auch sein intensives Interesse für historische Prozesse und Verbindungen. In die „Die süße Macht“ (Mintz 1987) und in „Die Völker ohne Geschichte“ (Wolf 1991) konzentrieren sich beide auf Verflechtungen zwischen Menschen bzw. Kulturen durch Flüsse von Ideen und Gütern. Auf theoretischer Ebene versucht Mintz kulturanthropologische Ansätze mit historisch-materialistischen Konzepten zu verbinden. Der Fokus seiner eigenen Feldforschungen lag im karibischen Raum. Sein besonderes Interesse galt dem europäischen Kapitalismus und seinem Einfluss auf die karibische Welt. Mintz ist der Schule/Richtung des Neomarxismus, dem historischen Materialismus und der US-Amerikanischen Kulturanthropologie zu zuordnen.

Zitate

  • „Ich hoffe, deutlich machen zu können, was der Zucker […] über einen großen Teil der Welt auszusagen, ja zu enthüllen vermag.“ (MINTZ, Sidney (1985): Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Frankfurt am Main: Campus Verlag, Seite: 21.)
  • “Was ein Essen zu einem 'guten Essen' macht, ist ebenso eine soziale -und nicht eine biologische- Frage wie das, was ein gutes Wetter, einen guten Ehemann oder ein erfülltes Leben ausmacht.” (S.35)
  • „Es gilt den Prozeß der Kodifizierung und nicht nur den Kode selbst zu entschlüsseln.“ (Mintz, Sidney W.: Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Campus Verlag. Frankfurt/New York 1987. Seite 41. Zeile 30-31.)
  • „Die Abnahme der symbolischen Bedeutung des Zuckers und die Zunahme seiner ökonomischen und ernährungstechnischen Relevanz hielten sozusagen negativ miteinander Schritt. Als der Zucker billiger wurde und reichlicher vorhanden war, nahm seine Potenz als Machtsymbol stetig ab, während seine Potenz als Quelle von Profit stetig wuchs.“ (Mintz, Sidney W.: Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Frankfurt am Main 1987. S. 125)
  • „Kulturelle »Materialien« - gemeint sind konkrete Objekte ebenso wie die zu ihrer Bezeichnung verwendeten Begriffe, aber auch Verhaltens- und Denkweise – können nach oben oder nach unten diffundieren, vom vornehmen Herrn zum gemeinen Mann und vice versa.” (Mintz, Sidney W. (1987): Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Übers. v. Hanne Herkommer. Frankfurt a.M., New York, Campus Verlag.. S. 151)
  • „Die Einigkeit von Menschen über einen Tatbestand impliziert nicht ihre Einigkeit über seine Bedeutung.“ (Mintz, Sidney – 1985: Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Campus Frankfurt a.M., S. 190.)
  • „Ich behaupte, daß der gesteigerte Konsum von Gütern wie Sucrose die direkte Folge jener teifgreifenden Veränderungen im Leben der arbeitenden Bevölkerung war, die aufgrund neuer Arbeitszeiten, neuer Tätigkeitsbereiche und neuer Lebensbedingungen im Alltag die neuen Formen der Ernährung und des Essens überhaupt erst vorstellbar und „natürlich“ bzw. selbstverständlich machten.“ (Mintz, Sidney W.: Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Frankfurt am Main 1987. S. 214)
  • „Da das Ziel von Sucrosehändlern darin besteht, die Rolle, die der Markt für den Konsum spielt, auszuweiten und zu verstärken, können sie, um es zu erreichen, versuchen, die Konsumenten in ihren Konsumgewohnheiten zu verunsichern; sie können sie zu dem Versuch motivieren, sich selbst durch das, was sie konsumieren, anders zu sehen, oder sie können versuchen, sie davon zu überzeugen, daß sie die Einschätzung, die andere von ihnen haben, durch das, was sie konsumieren, verändern können.“ (Mintz, Sidney W.: Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Campus Verlag. Frankfurt/New York 1987. Seite 229. Zeile 12-18.)
  • „Wir sind, was wir essen; in der modernen westlichen Welt werden wir immer mehr zu dem ge-macht, was wir essen, und zwar in dem Maße, in dem wir uns von Kräften, über die wir keine Kontrolle ha-ben, einreden lassen, daß unser Konsum und unserer Identität miteinander verknüpft seien.” (Mintz, Sidney W. (1987): Die süße Macht. Kulturgeschichte des Zuckers. Übers. v. Hanne Herkommer. Frankfurt a.M., New York, Campus Verlag.. S. 247 [kursiv im Original])
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