Untersuchungsraum 

  • ruhig
  • abdunkelbar
  • Tisch, wenn möglich, höhenverstellbar 
  • Untersucher in sitzender Position

Ablauf der Untersuchung

  • Signalement → viele Hunde- und Katzenrassen zeigen erbliche Augenerkrankungen/ Prädispositionen
  • Anamnese → dabei den Patienten schon beobachten, aber ,,hands off,,
    • Dauer
    • Verlauf
    • Vorbehandlungen
    • Sehvermögen
    • frühereProbleme
    • andere/systemische Erkrankungen
  • Allgemeine Untersuchung → wichtig, da Augenerkrankungen Ausdruck systematischer Erkrankungen sein können
  • spezielle Augenuntersuchung
    • Visuskontrolle
      • Hindernisparcour bei Raumlicht und Dämmerlicht
      • Wattebauschtest
      • visuelle Tischkantenprobe
    • Adspektion (,,hands off,)
      • Symmetrie
      • Zeichen von Schmerzen 
      • Lidstellung

      • Ausfluss (Art, Menge Konsistenz)

    • Reflexprüfung 
      • Drohantwort → erlernte Reaktion auf Drohgebärde  
        • beim Hund erst ab 10./12. Woche 
        • bei gestressten Katzen nicht immer sicher auslösbar
        • afferent: Sehnerv (II), Verschalung: kortikal, efferent: N. facials (VII)
      • „Dazzle“-reflex
        • Blendreflex auf helles, grelles Licht
        • afferent: Sehnerv (II), Verschaltung: subkortikal, efferent: N. facialis
      • Pupillarreflex 
        • direkter PLR: Miose in dem Auge, in das das Licht einfällt

        • indirekter PLR: Miose nach Lichteinfall in Partnerauge
        • beide Pupillen sollen immer gleich weit/eng sein
        • afferent: Sehnerv (II), Verschaltung: prätektale Regionen, efferent: N. oculomotorius (parasympathisch)
      • Lidreflex
        • afferent: N. trigeminus (V), efferent: N. facialis (VII)
    • Inspektion 
      • im abgedunkelten Raum
      • fokales Licht (ophthalmologische Untersuchungsleuchte; Spaltlampe) und Vergrößerung
      • Position für die Augenuntersuchung
        • „Sphinxhaltung“

          • unter dem Fang und hinter dem Kopf fixieren
          • Kleinsäuger parallel mit Tischrand
          • Sedation selten nötig (sonst Protrusion des 3. Augenlids und Bulbusrotation nach medioventral)
      • Reihenfolge
        • Lider - Lidstellung, fehlstehende Haare, Zusammenhangstrennung, TNK
        • Bindehaut, Nickhaut - Rötung, Schwellung, Follikelbildung,Fremdkörper
        • Hornhaut: Transparenz, Neovaskularisation?, Pigmentierung?, Fibrosierung ?), Verlust, Zusammenhangstrennung
        • Vorderkammer - Tiefe, Füllung
        • Iris/Pupille - Größe, Symmetrie, Beweglichkeit, Farbe 
      • Linse - Position, Trübung (dafür immer Mydriatikum nötig)
      • Glaskörper
      • Fundus - Untersuchung mittels Ophthalmoskopie; angewandt zur Evaluierung von Pathologien des Glaskörpers, der Netzhaut und der Papille, sollte immer beidseits vergleichend vorgenommen werden
        • Direkt: „Schlüssellocheffekt“
          • keine weitere Linse nötig
          • OD/OS Patient mit OD/OS Untersucher
          • 2-3cm Abstand zum Patientenauge
        • indirekt
          • mon- oder biokular
          • weitere Linse im Untersuchungsgang
    • Untersuchung der Tränenwege 
      • Indikation: Abklärung eines tränenden Auges 
      • Jones Tests
        • Jones 1: Fluoreszeingabe ins Auge-> spontaner Abfluss binnen 3-5 Minuten
        • Jones 2: Spülung durch den oberen und unteren Tränenpunkt mit Fluoreszein-Lösung 

 

    • Diagnostische Verfahren
      • Schirmer Tränentest
        • Semi-quantitative Bestimmung des wässrigen Anteils des Tränenfilms
      • Bakteriologische Untersuchung
        • bei eitrigem, therapieresistentem Ausfluss
        • Tupfer aus dem Bindehautsack oder direkt aus dem Ulcus
        • vor Gabe von Lokalanästhetikum o.ä.
      • Zytologie 
        • mit Cytobrush

        • Entnahme von der Bindehaut oder Hornhaut

        • färben mit gängigen Färbeverfahren (Diff-Quick)
      • Fluoreszeinprobe
        • zum Darstellen von Epitheldefekten
        • Fluoreszein ist ein wasserlöslicher Farbstoff, der die intakte Hornhaut (Epithelien) nicht anfärbt
      • Tonometrie = Bestimmung des Augeninnendrucks
        • angewandt zur Evaluierung von

          • Hypotension (Uveitis)

          • Hypertension (Glaukom)

          • zum Monitoring von Glaukompatienten

        • immer beidseits vergleichend
        • bei jedem roten und schmerzhaften Auge, in dem kein Fremdkörper und/oder keine Hornhautverletzung gefunden wurde
        • Manuelle Tonometrie
        • Instrumentelle Tonometrie
          • Indentations- Tonometrie (Schiötz)
          • Applanations Tonometrie (Tono-Pen)
          • Rückstoß Tonometer (TonoVet)

        • Normalwerte: 
          • (10) -15-25 mmHG
          • Differenz zwischen 2 Augen <5mmHG 
          • ältere Tiere haben oftmals tieferen IOD 
          • hoher Druck → grüner Star/Glaukom
          • tiefer Druck-> Uveitis/Iridocyclitis
      • Gonioskopie
        • Beurteilung des Kammerwinkels mit einem Kontaktglas
      • Ultraschall
        • Untersuchung des Bulbus bei trüben Medien
          • Kornea, Vorderkammer, Linse 
        • Untersuchung der Orbita
        • Unter lokaler Anästhesie, manchmal mit Sedation 
      • Elektroretinographie
        • Funktionstest für die Retina
          • misst Potentialveränderungen der Stäbchen und Zäpfchen als Reaktion auf Lichtstimulation
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