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Embryologie

  • Hornhaut entsteht aus dem Mesenchym, das sich während der Linsendifferenzierung (ab Tag 32) zwischen Oberflächenektoderm und Linse einschiebt
  • von der Neuralleiste aus vorwachsendes Gewebe wird zum Hornhautstroma
  • aus dem Ektoblasten differenziert sich das Hornhautepithel heraus
  • mit der Ausbildung der vorderen Augenkammer gegen Ende der fetalen Entwicklung entsteht gleichzeitig das Hornhautendothel

Anatomie

  • ausgereifte Kornea nimmt ca. 1/5 der Bulbusoberfläche ein
  • bildet zusammen mit präkornealen Tränenfilm den durchsichtigen Teil der äußeren Augenhaut, durch welchen das Licht unter starker Brechung ins Auge tritt
  • Kornea grenzt mit dem Limbus corneae an die Sklera
  • Limbus corneae in der Regel pigmentiert, weist eine seichte Furche auf – Sulcus sclerae 
  • die schräg nach hinten und innen ziehende Grenze zwischen Kornea und Sklera wird als Korneoskleralfalz bezeichnet, an dessen Innengrenze das Lig. pectinatum mündet
  • die annähernd kreisrunde Kornea hat einen Durchmesser beim Hund von 13-17mm, bei der Katze von 16,5mm
  • die zentrale Hornhaut ist bei Hund und Katze etwa 0,8-1,0mm dick; die periphere Hornhaut 0,5-0,7mm
  • die normale Hornhaut soll glatt, glänzend, eben, durchsichtig, normal gewölbt und sensibel sein

Histologie

  • Hornhaut besteht aus folgenden Schichten (ohne den Tränenfilm)
    • vorderes Hornhautepithel (Epithelium corneae)
      • unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel (5-7 Zelllagen)
      • wird zur Peripherie hin dünner und geht ins Bindehautepithel über
      • basale Zellschicht besteht aus sich ständig teilenden Zellen, die vom Stroma durch eine Basalmembran getrennt sind
    • Bowman Membran (Basalmembran)
    • Hornhautstroma (Stroma corneae) 
      • bildet 90% der Kornea
      • parallel angeordnete Kollagenfibrillen, die schichtweise zusammengefasst sind und dieselbe Distanz aufweisen
      • im oberflächlichen Stroma verlaufen etwa 12 sensorische Trigeminusfasern (N. ciliaris longus n. ophthalmici), deren zahlreiche Endigungen ins Epithel ziehen und für die Schmerzen bei Epitheldefekten verantwortlich sind
    • Descemetsche Membran
      • auch als hintere Basalmembran bezeichnet, da sie zwischen dem Hornhautstroma und dem Endothel liegt 
      • wird im Laufe des Lebens dicker
      • hat einen hohen Anteil an Kollagenfasern und ist daher sehr widerstandsfähig und elastisch 
      • Verletzungen heilen unter Narbenbildung ab 
    • Endothel (Endothelium corneae)
      • ist eigentlich Plattenepithel, das aus einer Schicht kuboidal-hexagonaler Zellen aufgebaut ist
      • diese Zellen produzieren zeitlebens die Descemetsche Membran
      • die Zahl und Dicke dieser Zellen nehmen im Alter ab, die Descemetsche Membran wird dicker

Merkspruch: Ein Bus streift die Ecke 


Physiologie

  • zur Aufrechterhaltung der kornealen Transparenz dient vor allem eine passive, über endotheliale Ionenpumpe ausbalancierte Wasserbewegung, die den relativen Dehydratationszustand der Kornea (81% Wasser) konstant hält
  • Endothelschäden führen daher zu einer verstärkten Wasseraufnahme der Hornhaut → Folge: Hornhautödem
  • Transparenz der Korea durch: 
    • fehlende Vaskularisierung
    • regelmäßige Anordnung der Hornhautlamellen 
    • Dehydratation
    • Fehlen von Pigment
  • der korneale Stoffwechsel erfolgt über den Tränenfilm, das Kammerwasser und das limbale Randschlingennetz der Hornhaut, welches episkleral mit den oberflächlichen Bindehautgefäßen und tiefen ziliaren Gefäßen kommuniziert

Pathophysiologie – Farben der Hornhaut

Embryologie

  • Hornhaut entsteht aus dem Mesenchym, das sich während der Linsendifferenzierung (ab Tag 32) zwischen Oberflächenektoderm und Linse einschiebt
  • von der Neuralleiste aus vorwachsendes Gewebe wird zum Hornhautstroma
  • aus dem Ektoblasten differenziert sich das Hornhautepithel heraus
  • mit der Ausbildung der vorderen Augenkammer gegen Ende der fetalen Entwicklung entsteht gleichzeitig das Hornhautendothel

Anatomie

  • ausgereifte Kornea nimmt ca. 1/5 der Bulbusoberfläche ein
  • bildet zusammen mit präkornealen Tränenfilm den durchsichtigen Teil der äußeren Augenhaut, durch welchen das Licht unter starker Brechung ins Auge tritt
  • Kornea grenzt mit dem Limbus corneae an die Sklera
  • Limbus corneae in der Regel pigmentiert, weist eine seichte Furche auf – Sulcus sclerae 
  • die schräg nach hinten und innen ziehende Grenze zwischen Kornea und Sklera wird als Korneoskleralfalz bezeichnet, an dessen Innengrenze das Lig. pectinatum mündet
  • die annähernd kreisrunde Kornea hat einen Durchmesser beim Hund von 13-17mm, bei der Katze von 16,5mm
  • die zentrale Hornhaut ist bei Hund und Katze etwa 0,8-1,0mm dick; die periphere Hornhaut 0,5-0,7mm
  • die normale Hornhaut soll glatt, glänzend, eben, durchsichtig, normal gewölbt und sensibel sein

Histologie

  • Hornhaut besteht aus folgenden Schichten (ohne den Tränenfilm)
    • vorderes Hornhautepithel (Epithelium corneae)
      • unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel (5-7 Zelllagen)
      • wird zur Peripherie hin dünner und geht ins Bindehautepithel über
      • basale Zellschicht besteht aus sich ständig teilenden Zellen, die vom Stroma durch eine Basalmembran getrennt sind
    • Bowman Membran (Basalmembran)
    • Hornhautstroma (Stroma corneae) 
      • bildet 90% der Kornea
      • parallel angeordnete Kollagenfibrillen, die schichtweise zusammengefasst sind und dieselbe Distanz aufweisen
      • im oberflächlichen Stroma verlaufen etwa 12 sensorische Trigeminusfasern (N. ciliaris longus n. ophthalmici), deren zahlreiche Endigungen ins Epithel ziehen und für die Schmerzen bei Epitheldefekten verantwortlich sind
    • Descemetsche Membran
      • auch als hintere Basalmembran bezeichnet, da sie zwischen dem Hornhautstroma und dem Endothel liegt 
      • wird im Laufe des Lebens dicker
      • hat einen hohen Anteil an Kollagenfasern und ist daher sehr widerstandsfähig und elastisch 
      • Verletzungen heilen unter Narbenbildung ab 
    • Endothel (Endothelium corneae)
      • ist eigentlich Plattenepithel, das aus einer Schicht kuboidal-hexagonaler Zellen aufgebaut ist
      • diese Zellen produzieren zeitlebens die Descemetsche Membran
      • die Zahl und Dicke dieser Zellen nehmen im Alter ab, die Descemetsche Membran wird dicker

Merkspruch: Ein Bus streift die Ecke 


Physiologie

  • zur Aufrechterhaltung der kornealen Transparenz dient vor allem eine passive, über endotheliale Ionenpumpe ausbalancierte Wasserbewegung, die den relativen Dehydratationszustand der Kornea (81% Wasser) konstant hält
  • Endothelschäden führen daher zu einer verstärkten Wasseraufnahme der Hornhaut → Folge: Hornhautödem
  • Transparenz der Korea durch: 
    • fehlende Vaskularisierung
    • regelmäßige Anordnung der Hornhautlamellen 
    • Dehydratation
    • Fehlen von Pigment
  • der korneale Stoffwechsel erfolgt über den Tränenfilm, das Kammerwasser und das limbale Randschlingennetz der Hornhaut, welches episkleral mit den oberflächlichen Bindehautgefäßen und tiefen ziliaren Gefäßen kommuniziert

Pathophysiologie – Farben der Hornhaut

Embryologie

  • Hornhaut entsteht aus dem Mesenchym, das sich während der Linsendifferenzierung (ab Tag 32) zwischen Oberflächenektoderm und Linse einschiebt
  • von der Neuralleiste aus vorwachsendes Gewebe wird zum Hornhautstroma
  • aus dem Ektoblasten differenziert sich das Hornhautepithel heraus
  • mit der Ausbildung der vorderen Augenkammer gegen Ende der fetalen Entwicklung entsteht gleichzeitig das Hornhautendothel

Anatomie

  • ausgereifte Kornea nimmt ca. 1/5 der Bulbusoberfläche ein
  • bildet zusammen mit präkornealen Tränenfilm den durchsichtigen Teil der äußeren Augenhaut, durch welchen das Licht unter starker Brechung ins Auge tritt
  • Kornea grenzt mit dem Limbus corneae an die Sklera
  • Limbus corneae in der Regel pigmentiert, weist eine seichte Furche auf – Sulcus sclerae 
  • die schräg nach hinten und innen ziehende Grenze zwischen Kornea und Sklera wird als Korneoskleralfalz bezeichnet, an dessen Innengrenze das Lig. pectinatum mündet
  • die annähernd kreisrunde Kornea hat einen Durchmesser beim Hund von 13-17mm, bei der Katze von 16,5mm
  • die zentrale Hornhaut ist bei Hund und Katze etwa 0,8-1,0mm dick; die periphere Hornhaut 0,5-0,7mm
  • die normale Hornhaut soll glatt, glänzend, eben, durchsichtig, normal gewölbt und sensibel sein

Histologie

  • Hornhaut besteht aus folgenden Schichten (ohne den Tränenfilm)
    • vorderes Hornhautepithel (Epithelium corneae)
      • unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel (5-7 Zelllagen)
      • wird zur Peripherie hin dünner und geht ins Bindehautepithel über
      • basale Zellschicht besteht aus sich ständig teilenden Zellen, die vom Stroma durch eine Basalmembran getrennt sind
    • Bowman Membran (Basalmembran)
    • Hornhautstroma (Stroma corneae) 
      • bildet 90% der Kornea
      • parallel angeordnete Kollagenfibrillen, die schichtweise zusammengefasst sind und dieselbe Distanz aufweisen
      • im oberflächlichen Stroma verlaufen etwa 12 sensorische Trigeminusfasern (N. ciliaris longus n. ophthalmici), deren zahlreiche Endigungen ins Epithel ziehen und für die Schmerzen bei Epitheldefekten verantwortlich sind
    • Descemetsche Membran
      • auch als hintere Basalmembran bezeichnet, da sie zwischen dem Hornhautstroma und dem Endothel liegt 
      • wird im Laufe des Lebens dicker
      • hat einen hohen Anteil an Kollagenfasern und ist daher sehr widerstandsfähig und elastisch 
      • Verletzungen heilen unter Narbenbildung ab 
    • Endothel (Endothelium corneae)
      • ist postmitotisch, gibt nur bestimmte Anzahl an Endothelzellen  
      • ist eigentlich Plattenepithel, das aus einer Schicht kuboidal-hexagonaler Zellen aufgebaut ist
      • diese Zellen produzieren zeitlebens die Descemetsche Membran
      • die Zahl und Dicke dieser Zellen nehmen im Alter ab, die Descemetsche Membran wird dicker

Merkspruch: Ein Bus streift die Ecke 


Physiologie

  • zur Aufrechterhaltung der kornealen Transparenz dient vor allem eine passive, über endotheliale Ionenpumpe ausbalancierte Wasserbewegung, die den relativen Dehydratationszustand der Kornea (81% Wasser) konstant hält
  • Endothelschäden führen daher zu einer verstärkten Wasseraufnahme der Hornhaut → Folge: Hornhautödem
  • Transparenz der Korea durch: 
    • fehlende Vaskularisierung
    • regelmäßige Anordnung der Hornhautlamellen 
    • Dehydratation
    • Fehlen von Pigment
  • der korneale Stoffwechsel erfolgt über den Tränenfilm, das Kammerwasser und das limbale Randschlingennetz der Hornhaut, welches episkleral mit den oberflächlichen Bindehautgefäßen und tiefen ziliaren Gefäßen kommuniziert
  • Dicke der Hornhaut: Hund, Katze 0,5mm; Pferd 0,8-1mm 


Pathophysiologie – Farben der Hornhaut

 

Anmerkungen Farbe ROT:

  • Blutgefäße bilden sich ausgehend vom Randschlingennetz der Sklera, dauert ca. 2-3 Tage, bis sie einsprossen
  • Blutgefäße wachsen 1mm/Tag und in der Ebene, wo das Problem liegt —> mittels Spaltlampe (tiefe Gefäße sind wie Gras, gerade hoch, oberflächliche Gefäße sind wie Bäume/Sträucher verzweigt)
  • ein junges Blutgefäß hat noch keine voll ausgebildeten Tight junctions (normal), daher immer Begleitödem
  • Gefäße ziehen sich nach Heilung wieder zurück 

Anmerkungen Farbe BRAUN:

  • Pigmentierung entsteht z.B. durch eine dauerhafte Reizung (zu wenig Tränenfilm) oder auch einen chronischen Prozess 

Anmerkungen Farbe WEIß:

  • nach einer Verletzung des Augen werden die Kollagenfasern nicht wieder so gerade und ordentlich angeordnet wie vorher, daher wird dann durch die Narbe das Licht gebrochen 


Erkrankungen der Hornhaut 

Keratitis

  • nicht ulzerierend → Fluoreszeinprobe negativ 
  • ulzerierend → Fluoreszeinprobe POSITIV!
    • oberflächliche Hornhaut-Erosion
      • akut - heilen innerhalb 1 Woche aus 
      • chronisch - alles, was nach 1 Woche nicht ausgeheilt ist 
        • v.a. beim Boxer (Boxerkeratitis), älteren Hunden anderer Rassen, Katzen mit Herpes assoziierter Keratitis, selten beim alten Pferd mit EMS 
        • Symptome: tränende Augen,  Photophobie, Blepharospasmus
        • Ätiologie:
          • fehlende oder unzureichende Anzahl von Hemidesmosomen der Basalzellen, wodurch es zu einer schlechten Verankerung des neu eingewanderten Epithels an der Basalmembran kommt 
          • Epitheldystrophie 
          • (Tränenfilmprobleme)
          • (Vorverhandlung mit NSAID/Kortison)
        • Behandlung: 
          • Vitamin -A, Dexpanthenol, in Zukunft vermehrte Anwendung von Antiseptika (Polihexanid)
          • Einsatz von NSAID und Kortison immer unter Vorbehalt (kann die Heilung beeinflussen)
          • chirurgische Behandlung wird erst für chronische Patienten relevant
            •  Debridement 
              • erfolgt unter Lokalanästhesie (LA), damit es zu einer besseren Wundheilung kommt 
              • die losen Epithelien werden mit einem Q-Tip abgetragen 
            • cross hatching/Fräsen
              • aus einer glatten Oberfläche wird eine griffige Oberfläche geschaffen, damit sich die Zellen besser dort anheften können
              • unter LA wird mit HH-Skalpell oder einer Kanülenspitze die Hornhaut eingeritzt und dann mit Fluoreszein überprüft, ob es tief genug reicht 
            • Kontaktlinsen 
            • Nickhautschürze (NHS)
              • 3. Augenlid wird am Oberlid festgenäht für 10-14 Tage, darunter kann die HH heilen  
              • Knoten kann sich lösen, Kragenpflicht, Heilung kann während der NHS nicht beurteilt werden (pathogene Keime eventuell darunter, daher NHS nur bei oberflächlichen Verletzungen, sobald bei einer tiefen Verletzung Lymphozyten sichtbar werden keine NHS anlegen, da das Auge infiziert ist 
            • Keratektomie 
              • partielle oberflächliche Keratektomie

                • verändertes Korneagewebe wird im Gesunden umschnitten 
                • Schnitt beginnt auf Cornea und wird zum Limbus hingeführt

                • mit Pinzette umschnittenes Gewebe fassen, anheben und mit Korneaschere abtragen
              • totale oberflächliche Keratektomie
                • Korneaoberfläche wird durch einen Schnitt im vertikalen Hauptmeridian in zwei Hälften oder in vier gleiche Segmente geteilt
                • dann pigmentierte Schicht der Cornea im Zentrum mit Pinzette anheben, Korneaschere unter die angehobene Schicht vorschieben und immer etwas spreizen
                • so kann Kornaschicht in selber Lamellenlage bis zum Limbus abgelöst werden und schließlich am Limbus abgesetzt werden
              • Nachbehandlung

                • 4-5 Tage mehrmals tägl. antibiotische Augensalbe o Vit.A-Augensalbe

                • bei Miosis: 3 Tage je 1 Tropfen Atropin

                • bei beginnender Revaskularisieung: Kortikosteroide

                • Dauermedikation: 2x tägl. Cyclosporinhaltige oder kortikosteroidhaltige Augenssalbe


    • unkompliziertes Hornhaut-Ulkus
      • der Defekt reicht bis zum Stroma, ist also tiefer reichend → Substanzverlust der Kornea, welcher das Epithel und Stroma erfasst
      • im Defektbereich: Hornhauttrübung durch Ödematisierung und zellige Infiltration

      • durch einwandernde Makrophagen und Granulozyten werden Kollagenasen aktiviert, welche das kaputte Gewebe abräumen, dadurch entsteht eine kreisrunde Verletzung 
      • Trauma
      • Bakterien (Staphylokokken, Streptokokken , Pseudomonaden, Moraxiella bovis 
      • Viren - Katze FeHV, Pferd EHV 2,5 
      • (Pilze)
    • kompliziertes Hornhaut-Ulkus
    • Descemetocoele
      • es ist überhaupt kein Stroma mehr vorhanden → das Auge kann platzen 
      • kann aus einem Hornhaut-Ulkus entstehen 
      • Behandlung mittels Bindehautlappenplastik 
        • Präparation eines Konjunktivalappens aus der Konjunktiva, der im Bereich von 12 Uhr gestielt bleibt

        • Breite des Lappen ca. 5mm

        • Länge so wählen, dass Ulkus spannungsfrei abgedeckt bleibt

        • freies Ende wird mit 0,3-0,4-Nylonfaden auf Hornhaut genäht

        • Nachbehandlung

          • lokales AB und/oder Antimykotikum

          • Virostatikum bei Descemetocoele auf Grund einer Virusinfektion bei Katzen 
          • Atropin, Zyklopentolat bei Miosis 

          • Kollagenasehemmer nach Bedarf

          • systemische AB und NSAID

          • Kratzschutz

        • Heilungsverlauf
          • je nach Grundursache
          • ca. 3 Wochen
          • Durchtrennung des Stegs nach ca. 4-6 Wochen

          • dichte Narbe im Bereich des Bindehautlappens


Folgen von FeHV-Infektionen am Katzenauge 

Symblepharon 

  • die Konjunktiva und die Hornhaut sind miteinander verwachsen in Folge einer hgr. Kerokonjunktivitis → das Herpesvirus repliziert in den Epithelien, dadurch entstehen  Wunden in der Konjunktiva und in der Hornhaut, zusätzlich ist der Tränenfilm zu gering, welcher sonst ein Verkleben verhindern würde
  • immer schauen, ob die Sichtachse frei ist oder nicht und dementsprechend die Verklebungen lösen oder nicht 
  • Rezidive möglich 
  • bei Zerstörungen des Limbus kann es zu einer Überwucherung der Hornhaut durch die Konjunktiva kommen, da es keine klare Grenze mehr zwischen Schleimhautepithel und Hornhaut gibt 

Vernarbung des Tränen-Nasen-Kanals

  • wird meist nicht weiter therapiert, da es nur eine 20%ige Chance gibt, dass es sich unter Therapie verbessert 

Chronische Hornhaut-Erosion 

  • bei Katze und Pferd nach Herpesvirus-Infektion 
  • nicht abheilende Hornhaut-Erosionen mit immer wieder losen Epithellippen auf der Hornhaut 
  • Symptome ähnlich die der Boxer-Keratitis (siehe weiter oben)

Hornhaut-Sequester (Cornea nigra; schwarze HH-Nekrose)

  • Katze, meist unilateral, selten bilateral 
  • Sequestrier bezeichnet einen abgestorbener Bereich der Hornhaut 
  • progressives Geschehen, bei welchem die vordere Stromahälfte betroffen ist → kann auch zu einer Hornhaut-Ruptur führen 
  • schmerzhaft, daher zieht sich im Laufe der Zeit die sensible Innervation aus der HH zurück, damit es weniger schmerzhaft wird 
  • häufig bei brachyzephalen Katzenrassen (Perser, Brit. Shorthair etc.) → eventuell genetische Grundlage als häufig bei diesen Rassen 
  • keine Altershäufung oder Geschlechtsdisposition bekannt 
  • auslösende Faktoren: 
    • chronische Irritation der HH (FeHV)
    • schlechter Tränenfilm 
    • reduzierte HH-Sensibilität
    • reduzierte Blinkfrequenz
  • Therapie: immer Chirurgie mittels Keratektomie (Rezidive aber möglich)


Keratitis superficial is chronica (KSC)

  • bilaterale progressive chronische Entzündung der Bindehaut und der anterioren Hälfte des Hornhautstromas
  • auch als Schäferhundkeratitis oder Überreiterkeratitis bezeichnet 
  • gehäuft beim DSH, Belgischer Schäferhund, Greyhound; aber auch andere Rassen (Boxer, Dackel, Spaniel, Collie, Sibirischer Husky) möglich

  • tritt zwischen 3-5 Jahren auf

  • keine Geschlechtsdisposition

  • Ätiologie:
    • immunbedingte Keratitis mit genetischer Grundlage
    • sind weitere auslösende Faktoren für KCS notwendig:
      • UV-Strahlung
      • Staub, chron. Irritation

  • Symptome
    • Gefäßeinsprossung
    • Pigmentierung
    • Zellinfiltration
    • fleckige Degeneration
    • nicht schmerzhaft 
    • wenig bis kein Ausfluss
    • teilweise ist die Nickhaut mit betroffen 
    • ausgehend vom unteren, lateralen Quadranten (Symptome beginnen ventrotemporal in der Konjunktiva)
    • bei einer KCS sind alle pathologischen Farben der HH anzutreffen
  • Diagnose
    • anhand des klinisches Bildes oder typische Rasse
    • Fluoreszeinprobe negative
    • STT normal
    • Zyto: Plasmazellen, Lymphozyten (Próbę wird im Bereich der Konjunktiva entnommen)
  • Therapie
    • Kortikosteroide als Salbe, Tropfen oder subkonjunktivale Injektion → schnelle Wirkung, für akute Schübe
    • Cyclosporin A → ist lipophil, daher dauert es lange, bis es am Auge wirkt, für die Dauerbehandlung geeigneter
    • UV-absorbierende Kontaktlinsen, Schutz der Augen vor UV-Strahlen, Irritation etc. 
    • in schlimmen Fällen: Keratektomie
  • Prognose: 
    • relativ günstig bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Therapie 



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