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Der soziale Code ist das grundlegende Klassifikationssystem der Wirklichkeit, auf dem das Denken der Menschen über die Welt basiert. Er ist grundsätzlich symbolisch, das heißt, unser Denken findet in Assoziationen und verdichteten Bedeutungen statt. Die Menschen ordnen ihre Umwelt ein, sie klassifizieren; und zwar nicht individuell, sondern kollektiv. Das, was wir sehen, hören, schmecken, riechen und fühlen, kurz: erfahren, fassen wir in vorgefertigte Kategorien. Diese Kategorien sind kulturelles Gut und nicht natürlich gegeben. Sie entspringen der Codierung auf der symbolischen Ebene.

Entgegen verschiedenen Theorien, nach denen das Gesellschaftliche im Ökonomischen begründet oder lediglich instrumentelle Verwirklichung biologischer Notwendigkeiten, also praktisch sei, gehen heutige Ethnologen davon aus, dass "alles Ordnen der Kultur durch die materiellen Kräfte [voraussetzt], dass diese Kräfte durch die Kultur bereits geordnet sind" [1] Praktisch könne nur sein, was als praktisch symbolisch codiert ist.

                                        [1] Sahlins, Marshall (1994): Kultur und praktische Vernunft. übers. von Brigitte Luchesi. Suhrkamp, Frankfurt/Main: S. 65

 "There can be no practical realities without the symbolic coding of them as practical; the theory that the social is created out of action-   the day-to-day decisions of myriads of people - truly obfuscates the nature of the social."|#_ftnref1

|#_ftnref2                                                 Cohn, Bernard S. (1990/1987): An Anthropologist among the Historians and other Essays. OUP, Delhi et al.: S. 40 f.

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