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(1.) Eine Feldforschung ist stets allein zu betreiben. Das nimmt dem Forscher die Möglichkeit, sich in die Vertrautheit zu flüchten.

(2.) Man sollte sich als Lernender begreifen und folgende Eigenschaften im Umgang mit fremden Kulturen bewahren: Demut, Bescheidenheit, Neugier und Respekt.

(3.) Der Forscher nimmt Beobachtungen auf und deutet diese. Beobachtung und Deutung lassen sich in der Praxis nicht trennen. Man sollte sich also stets bewusst sein, dass das Festhalten von Beobachtetem schon Interpretation ist.

(4.) Ethnologen sollten nicht belehren. Ein wie auch immer gearteter Reformanspruch steht der Forschung im Weg und zerstört den ethnologischen Standpunkt am weitesten draußen.

(5.) Feldforschung ist vom Zufall abhängig. Die vor der Reise vorgenommene Struktur funktioniert meist nicht. Das Verwerfen des eigenen Planes ist sogar wünschenswert, gelingt es dem Forscher doch erst an diesem Punkt herauszufinden, was die Einheimischen selbst interessiert.

(6.) Alles ist kulturelle Dokumentation. Das heißt, alle Quellen sind von Belang: Erzählungen, Grüße, Plakate und vieles mehr.

(7.) Die Vergangenheit gehört zu einer Kultur dazu. Sie ist zu berücksichtigen.

(8.) Die Sozial- und Kulturanthropologie ist eine verstehende Wissenschaft. Das bedeutet der Bedeutungszusammenhang ist wichtiger als schlichter Positivismus.

(9.) Guten Zugang zu einer fremden Gesellschaft erreicht man nur durch das Zeigen von Interesse und durch angepasste Umgangsformen und Kleidung. Die Person des Forschers ist für die Einheimischen meist wichtiger als sein Projekt.

(10.) Beschriebene Personen und Orte sind zu anonymisieren.

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