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Die Metapher ist figurative Ausdrucksweise, konstituierendes Moment von Sprache. Sie wird von einem Prototyp abstrahiert und deren signifikante Eigenschaften werden anderen Objekten assoziativ zugeschrieben beziehungsweise an ihnen erkannt. Die Metapher dient zur Bildung von Klassifikationen, das Gemeinsame wird betont, die Differenz vernachlässigt. Die Bezeichnung von Dingen verläuft größtenteils arbiträr. Abgesehen von beispielsweise lautmalerischen Ausdrücken in der Sprache, zum Beispiel „knacken“, werden Gegenstände, Handlungen und so weiter willkürlich benannt. Die Natur des Bezeichneten steckt nicht im Bezeichnenden.

In der Sozial- und Kulturanthropologie werden nun also sämtliche arbiträre Begriffe als Metaphern, als Bausteine der Sprache bezeichnet. Als solche Bausteine schaffen sie Denkkategorien und decken diese auf. Die Sprache ist eine Möglichkeit des Zugangs zu Denkstrukturen.

Desweiteren zeigt sich eine Abstraktionsfähigkeit. Viele verschiedene Arten von Ritualen werden unter dem Begriff der Heirat zusammengefasst. Die Umstände, die beteiligten Personen, die Art der Wahl des jeweiligen Partners und die Vorgehensweise können vollkommen unterschiedlich sein. Dennoch werden grundlegende Charakteristika solcher Veranstaltungen festgeschrieben und die Unterschiede vernachlässigt. Das, was eine Heirat im Common-Sense-Wissen einer bestimmten Gesellschaft ausmacht, sind jene Merkmale, die auf einer Abstraktionsebene die Kategorie der Heirat erst konstituierten.

In diesem Zusammenhang ist das Wort Hochzeit äußerst interessant, setzt es sich doch aus den Wörtern hoch und Zeit zusammen. Sieht man sich nun die Verwendung des Wortes hoch in Abgrenzung zu beispielsweise Niedergeschlagenheit an, so zeigt sich eine klar positive Konnotierung der Hochzeit.

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