Als Kulturkreis bezeichnet man einen geographischen Raum, dessen Einwohnern die gleiche Kultur zugeschrieben wird. Kulturkreise sind dort entstanden, wo Kulturelemente korrelieren.
Frobenius, Leo unterstellte in Anlehnung an Bastian, Adolf die Existenz territorialer Einheiten, sog. Kulturkreise, als Vorläufer der späteren Kulturareale: Beide betonen bestimmte Kombinationen verschiedener Kulturgüter, die in einem Gebiet verbreitet sind. (dtv-Atlas Ethnologie)
→ falsch: keine rein geographische, sondern eher inhaltliche Einteilung! Kulturkreis ist abstraktes, methodisches Hilfsmittel um den Diffusionismus zu beweisen, ein "räumlich-zeitliches" Konstrukt
- jede Kultur kann verschiedenen Kulturkreisen angehören (z.B. bezüglich Religion, Werzeugen etc.)
Definition aus dem Taschenwörterbuch der Ethnologie (Panoff und Perrin 2000: 146)
"Ein Wort, das von den Ethnologen der deutschen und der österreichischen Kulturhistorischen Schule (zuerst von Frobenius, dann von Graebner und Schmidt) eingeführt wurde, um die Gebiete zu bezeichnen, von welchen aus große Komplexe, die anhand von gewissen spezifischen Kulturelementen erkennbar seien, sich über den größten Teil der Erde verbreitet hätten (...). Die Verteidiger dieser These behaupten, daß es möglich sei, die Wege wiederzufinden, auf denen die Kulturkomplexe sich verbreitet hätten, indem man die verschiedenen Orte erfaßt, an denen bestimmte, für den Komplex wesentliche Elemente beobachtet wurden."
(Querverweise ausgelassen)