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Zur Vorlesung Ethnologie: die Wissenschaft vom kulturell Fremden

Womit beschäftigt sich die Ethnologie, was sind ihre Anliegen, und was ihr Gegenstand der Untersuchung?

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  • andere Kulturen werden in den Kategorien der Eigenen betrachtet und anhand derselben Wertvorstellungen bewertet
Zur Vorlesung Von der frühen Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

Was versteht man unter imaginärer und unter inverser Ethnographie?

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  • Überlegenheitsgefühl der Kolonisatoren.
  • Abschreckung zur Festigung der eigenen Herrschaft.
  • Indianern wird Menschsein abgesprochen.
  • der christlicher Glaube (verlorene Stämme, Genesis Kapitel 10, Noahs Stammtafel (Verse 4-5) -nach Ricardo).
  • wirtschaftliche Ausbeutung.
Zur Vorlesung Evolutionismus

Was charakterisiert das Jahrhundert, in dem der Evolutionismus bedeutsam war, und wo war er besonders ausgeprägt?

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  • Immanuel Kant proklamiert das Konzept der Rasse
  • Die Idee besagt, dass Menschen sich nach äußeren Merkmalen in Rassen einteilen lassen und die Angehörigen dieser Rassen auch bestimmte Charaktereigenschaften teilen
Zur Vorlesung Deutsche Ethnologie

Was macht einen sakralen König sakral und wie erklären Sie sich den Königsmord?

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  • Thurnwald begründet eine Art deutschen Funktionalismus, indem er sich auf die Funktionen, die gesellschaftliche Institutionen für die Kultur zum Zeitpunkt der Beobachtung haben konzentriert
  • er entfernt sich somit vom Evolutionismus und auch vom Diffusionismus, da sich Kulturen flexibel selbstständig verändern könnten, Werte anderer Kulturen selbst auslegen könnten und sich nicht entwickelt müssten (Referat)
  • Thurnwald veröffentlichte eine Art Installations- und Gebrauchsanweisung für das südafrikanische Apartheidsystem (dtv Atlas Ethnologie)
Zur Vorlesung Amerikanische Kulturanthropologie

Was waren die Hauptanliegen des Gründungsvaters der amerikanischen Kulturanthropologie?

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  • Boas Schüler der ersten Generation befassen sich u.a. mit der Definition von Kultur, Kulturkomplexen und der Rolle der Sprache
  • Boas bedeutendste Schülerinnen der zweiten Generation waren Benedict, Ruth Benedict und Mead, Margaret Mead
  • diese beiden beschäftigten sich hauptsächlich mit "Culture and Personality Studies"
  • dabei geht es um Kulturdeterminismus (im Gegensatz zum biologischen Determinismus), also um die These, dass die Kultur die Persönlichkeit beeinflusst

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Nennen Sie das Hauptwerk von Benedict, Ruth Benedict, und worum es darin geht (3-4 Sätze)!

  • (vermutlich meint Frau Röschenthaler damit) "Patterns of Culture"
  • das Buch zeigt anhand von 3 ausgewählten unterschiedlichen Kulturen, die im Kontrast zur amerikanischen Kultur betrachtet werden, die intrinsische Verflochtenheit von Persönlichkeit und Kultur (menschliches Verhalten ist kulturell determiniert, weswegen Kulturen dauerhafte soziale Muster ausprägen)
  • ihr Buch ist ein Beispiel für die Culture and Personality Studies.

Weshalb wurde Margaret Meads Buch "Coming of Age in Samoa" kritisiert?

Zur Vorlesung Durkheimschule

Nennen Sie drei Wissenschaftler, die sich im frühen 20. Jh. mit ethnologischen Themen befaßten!

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  • Michel Leiris war Sekretär und Archivar von Marcel Griaules Dakar-Djibouti-Expedition
  • Leiris schreibt in "L'Afrique fantôme" ("Phantom Afrika") die Sammlung tausender Objekte sei ein "abenteuerlicher Raubzug im Namen der Ethnologie" (Folie Röschenthaler)
  • diese Veröffentlichung führt zum Bruch mit Griaule
Zur Vorlesung Britischer Funktionalismus

Erläutern Sie den Begriff Funktion, welche Rolle spielt er in Malinowskis theoretischem Ansatz?

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--> Ziel ist die Beschreibung der Alltagspraktiken aus der Sichtweise der untersuchten Gesellschaft!

Zur Übung Ethnologie und Nationalsozialismus

Worin liegt die Problematik für die Ethnologie zur Zeit des Nationalsozialismus?

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  • Deutsche Ethnologie ist gelähmt durch ihre Tabuisierung der eigenen Vergangenheit (sie kann nicht einmal ihren eigenen Untersuchungsgegenstand nennen), diese soll aufgearbeitet werden
  • Die westliche Kultur soll als Gegenstand der Ethnologie mit einbezogen werden
Zur Übung Kolonialismuskritik

Was wird mit dem Begriff Orientalismus assoziiert?

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  • Orientalistische Sichtweisen werten den "Orient" ab und legitimieren somit die Übertragung der "überlegenen westlichen Kultur" auf den "Orient"
  • Überlegenheitsgefühl als gemeinsame Grundlage für Orientalismus, sowie für kolonialistische Aggression und Ausbeutung (Talal Asad: Orientalismus ist die einzige noch gesellschaftlich anerkannte Spielart des Rassismus)
Zur Vorlesung Manchester-Schule

An welche bedeutenden ethnologischen Theorien knüpfte die Manchester Schule an und inwiefern?

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  • Am meisten interessiert Turner die liminale Zwischenphase, während der Personen ohne
    Status, Rang, Besitz und Geschlecht leben. (siehe Communitas)

Was verstand Turner, Victor Turner unter dem Begriff Communitas und wann tritt sie auf?

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Welche sind die Haupteigenschaften von Symbolen nach Victor Turner?

Worin unterscheiden sich nach Turner die affliktiven Rituale bei den Ndembu von lebenszeitlichen Ritualen?

  • Lebenskrisenrituale ("life crisis rituals"): begleiten Entwicklungsprozess des Individuums
  • Heimsuchungsrituale ("rituals of affliction"): Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt, Krankheit, Misserfolg bei Jagd werden mit Ahnengeistern erklärt und durch Rituale beigelegt
Zur Vorlesung Strukturalismus

Welche Begriffe gehören zur Terminologie von Lévi-Strauss?

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Den Schülern Lévi-Strauss' ging es vor allem um die Frage, wie aus primitiven Strukturen marktwirtschaftliche und staatliche Strukturen entstehen.

Zur Vorlesung Reflexive Anthropologie

Welche Schlagworte werden mit dem Hauptvertreter der interpretativen Ethnologie assoziiert?

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  • siehe Vorlesungsfolien Nr.10
    • "Die Symbolisten distanzierten sich gegenüber dem Strukturalismus. Sie waren:
      1. gegen die von Levi-Strauss propagierte Universalität geistiger Strukturen (Bedeutung
      erwächst aus der binären Logik von Oppositionen),
      2. gegen die strukturale Methodologie, die "Das wilde Denken" und die "Mythologica"
      unverwechselbar machten. Sie waren gegen die Trennung der Akteure von ihren
      Aktivitäten und konzentrierten sich auf akteurszentrierte Handlungen." (unbewusste Grammatik vs. selbst geschriebener Text)
Zur Vorlesung "Writing Culture"-Debatte

Wer prägte den Begriff "Othering" (Veranderung)?

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  • Das Ziel der beiden Methoden ist der Abbau der Hierarchie zwischen Ethnographen und Ethnographierten, sowie eine größere Objektivität durch das Aushandeln einer Interpretation der Kultur als Text, zwischen Informant und Ethnograph.
  • Unter dialogischer Ethnologie versteht man den Vergleich von ethnologischer Beobachtung mit den Aussagen von Informanten. Ihr Ziel ist die Darstellung der Differenz zwischen westlichen Ansichten und denen der Einheimischen und das Aufzeigen der Angreifbarkeit des Forschers.
  • Polyphone Ethnologie (Mehrstimmige Ethnologie) ersetzt die eine Stimme des Ethnographen durch viele Stimmen seiner Informanten. Durch eine möglichst wortgetreue Wiedergabe ihrer Ansichten wird der Facettenreichtum individueller Wirklichkeitsauffassungen dokumentiert. Der Ethnograph ist dabei lediglich Vermittler. Das Ziel der polyphonen Ethnologie ist der Abbau der Hierarchie zwischen Ethnologe und Informant.
Zur Vorlesung Postkolonialismus

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Nennen Sie zwei grundlegende Anliegen der postmodernen Ethnologie.

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  • Hegemonie der westlichen Wissensproduktion wird aufgehoben
  • es findet kein Othering statt
  • der Untersuchungsgegenstand der Ethnologie verschiebt sich, da Ethnologen, die ihre eigene Gesellschaft beschreiben, ja nicht das kulturell Fremde betrachten
Zur Vorlesung Globalisierunstheorien

Worin unterscheiden sich Globalisierungstheorien und die postkolonialistische bzw. feministische Ethnologie (z.B. bezüglich ihres Untersuchungsgegenstands)?

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