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Die induktive Herangehensweise an Theorien ist die bevorzugte Herangehensweise der SKA.

2. Was wird unter dem Begriffspaar synchron/diachron verstanden?

Synchrone Theorien: Interpretation der Beziehungen der Sachverhalten zueinander, gleicher Zeitpunkt

Diachrone Theorien: Interpretation der Beziehungen der Sachverhalten zueinander entlang von Zeiträumen, verschiedenen Zeitpunkten

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Kritisiert wurden die Anthropologen aus dieser Zeit vor allem, da sie als "arm chair" Anthropologen galten, die sich willkürlich Texte und Reiseberichte vornahmen und daraus ihre großen Theorieentwürfe entwickelten, also deduktiv und spekulativ vorgingen.

7. Welche Kritik übte Franz Boas am Evolutionismus?

Boas kritisierte:

  • universaler Anspruch.
  • einlinige Entwicklung.
  • Wertung von Menschen/Kulturen nach angenommenen Entwicklungsstufen, eigene (euro-amerikanischen) Gesellschaften auf der höchsten Stufe.
  • teleologische Vorstellung von Entwicklung.
  • keine Feldforschung => Lehnstuhlethnologen.
  • Generalisierungen.
  • deduktives Vorgehen.
  • Eurozentrismus/Ethnozentrismus.
8. Was ist Kulturrelativismus und was ist historischer Partikularismus?

Historischer Partikularismus:

  • keine universellen Stufen der Kulturentwicklung
  • jeder historische Augenblick und jede historische Erscheinung ist unvergleichbar und einzigartig
  • => Multikausalität historischer Entwicklungen
  • jede Gesellschaft hat ihre individuelle Geschichte.

Kulturrelativismus ist die Theorie, nach der kulturelle Phänomene nur in ihrem eigenen Kontext verstanden, beurteilt und bewertet werden können.

Der Kulturrelativismus wendet sich gegen den Evolutionismus, dem er die ungerechtfertige ungerechtfertigte Anwendung externer, aus der europäischen Wissenschaft stammender Maßstäbe auf fremde Kulturen vorwirft.

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  • Jede Kultur muss als Ganzheit angesehen werden. (Holismus).
  • Jede Kultur hat ihre eigene Geschichte und Entwicklung und es gibt keine Notwendigkeit, Kulturen in Abstufungen von Entwicklung zu messen. (Historischer Partikularismus)
  • Emische Betrachtung einer Kultur erfordert Feldforschung (gegen Lehnstuhlethnologen).
  • Verzicht jeder Bewertung fremdkultureller Phänomene => vorurteilsfreie Forschung.

Als wichtigster Vertreter des Kulturrelativismus gilt Franz Boas (1858-1942).

Historischer Partikularismus: keine universellen Stufen der Kulturentwicklung, jede Gesellschaft hat ihre individuelle Geschichte.

9. Welches waren 9. Welches waren die wichtigsten Ideen der Culture and Personality Studies?

Culture and Personality Studies: Forschung über die Persönlichkeitsprägung durch Kultur und Gesellschaft im Kontext der US-amerikanischen Kulturanthropologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

  • Die Persönlichkeitsentwicklung ist von der Kultur bestimmt (Kulturdeterminismus).
  • menschliche Verhaltensweisen sind nicht angeboren, sondern erlernt (vgl. Sozialisation, Enkulturation).
  • Soziale Rollen und Probleme sind ebenfalls von der Gesellschaft bestimmt. Nicht nur Sozialisation, auch Unterdrückung, Krieg und Gewalt basieren auf kulturell gelernte Mustern, und sind daher veränderbar
  • Jeder Kulturtypus bringt einen bestimmten Persönlichkeitstypus hervor.

Wichtige Vertreterinnen: Ruth Benedict, Margaret Mead, Cora DuBois.

10. Was bezeichneten für Ruth Benedict die Begriffe dionysisch und apollinisch?

Beide Begriffe wurden ursprünglich von Friedrich Nietzsche in "Die Geburt der Tragödie" geprägt.
Hierbei werden menschliche Verhaltensmuster nach den Eigenschaften der Götter Apollon und Dionysos eingeteilt.

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Ethnographische Methode, bei der das individuelle Erleben fokussiert werden wird (Levy).

13. Was ist Funktionalismus? Nenne einen Vertreter.

Malinowski. Funktionalismus untersucht sozialer Institutionen im Hinblick auf den Nutzen, den sie für die Befriedigung individueller (Grund-)bedürfnisse haben.

14. Warum wird Malinowski als einer der „Gründerväter“ der Sozial- und KulturanthropologiegesehenKulturanthropologie gesehen?
15. Was ist Strukturfunktionalismus? Nenne einen Vertreter.

Strukturfunktionalismus untersucht soziale Institutionen im Hinblick auf ihren Nutzen für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Radcliffe-Brown, E.E. Evans-Pritchard (zwar Methoden-Schüler von Malinowski, aber theoretisch eher Strukturfunktionalist). Strukturfunktionalismus untersucht soziale Institutionen im Hinblick auf ihren Nutzen für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

16. Worin unterscheiden sich Funktionalismus und Struktufunktionalismus?

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  • Hexerei nimmt bei den Zande die erklärende Funktion ein, die bei "uns" "Zufall" einnimt.
  • Ursache für unglückliche Vorkommnisseunglücklichen Ausgang von Vorkommnissen.
  • Hexerei spiegelt für E.-P. soziale Konflikte widerwieder.
  • sorgt für sozialen Zusammenhalt => implizite Normen zur Konfliktbearbeitung; Grund für Rituale etc.
  • "Sündenbockfunktion"

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  • Evolutionismus: 3 Entwicklungsstufen der Religion:
  • Animismus => Polytheismus => Monotheismus
  • Religion ist Glaube an spirituelle Wesen, enstanden entstanden aus Vorstellung von Beseeltheit der Dinge, letztere wiederum entstanden aus Erfahrung des "primitiven Menschen" von der Trennung von Körper & Seele im Traum, etc.
20. Was ist die Säkularisierungsthese?

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23. Was bezeichnet die Unterscheidung in „illness“, „disease“ und „sickness“ und wer hat sie geprägt?

disease: meint die objektive "Krankheit", die eigentliche Disfunktion der Körperabläufe im biologischen Sinne, die bestimmte Symptome hervorruft und durch den Arzt/Heiler etc. festgestellt werden kann

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25. Wie bezeichnet Marcel Mauss den Gabentausch in den von ihm beschriebenen Gesellschaften und welche Merkmale schreibt er ihm zu?
  • totale soziale Tatsache => System des Gabentauschs greift in viele verschiedene Lebensbereiche ein.
  • totale soziale Leistung => System des Gabentausches bringt soziale Gruppen miteinander in Beziehung.
  • Gaben müssen gegeben, genommen und erwidert werden.

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Formalismus

Substantivismus

Wirtschaft funktioniert immer
nach gleichen Grundprinzipien

lokale Wirtschaftsform abhängig von
sozialen und kulturellen Logiken

Optimierung der Nutzung
vorhandener Ressourcen
(verschiedene Ressourcen
in verschiedene Kulturen)

Bedürfnisbefriedigung

universelle Rationalität des
ökonomischen Handels vorausgesetzt

viele verschiedene ökonomische Handlungsweisen,
d.h. keine universell gültige Theorien

ermöglicht interkulturelle Vergleiche

 

"Homo Ökonomikus"


Raymond W. Firth

Karl Polanyi

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28. Was ist der Unterschied zwischen Gabe und Ware?

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29. Was ist Reziprozität und was ist Redistribution? Nenne jeweils ein Beispiel!
  • Reziprozität : Gegenseitigkeit im Tauschverhältnis. Bsp.: i.d.R. jeglicher Gabentausch, z.B. Geburtstagsgeschenke.

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Bezeichnet im Wesentlichen die Fokussierung auf männliche Denk- und Handelsweisen als gesellschaftliche Norm (weibliche dagegen als Abweichung von diesem universellen Standard).
Der Begriff wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erwähnt von Perkins Gilman in "The Man Made World or Our Androcentric Culture" .
Damit sieht sich der Mann als das Universelle auf der Welt, als den Standard und alles was davon abweicht als das "Andere", als eine Abweichung. (Auch Frauen können diese Sichtweise verinnerlicht haben.)
Steht im Gegensatz zum Gynozentrismus.

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49. Was ist Positionalität?
  • Bei der Feldforschung: Reflexion über die eigene (Forscher-)Position in lokale Zusammenhänge (wer bin ich da?)
  • Ansatz wurde durch die Writing Culture Debatte angestoßen
50. Warum kritisiert Abu-Lughod den Kulturbegriff?

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53. Was kennzeichnet den transnationalen Ansatz?
  • Abwendung vom nationalen, territorial gebundenen Kulturkonzept (hin zum transnationalen)
  • Distanz zum einseitigen push-pull-Ansatz
  • hin zu einem Kulturbegriff, der auf das Individuum fokussiert ist (individuelle Erfahrungen und Biografien)
  • Kultur als „social relations, social structure, and transgenerational transmitted patterns of action, belief, and language“