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  • zur Aufrechterhaltung der kornealen Transparenz dient vor allem eine passive, über endotheliale Ionenpumpe ausbalancierte Wasserbewegung, die den relativen Dehydratationszustand der Kornea (81% Wasser) konstant hält
  • Endothelschäden führen daher zu einer verstärkten Wasseraufnahme der Hornhaut → Folge: Hornhautödem
  • Transparenz der Korea durch: 
    • fehlende Vaskularisierung
    • regelmäßige Anordnung der Hornhautlamellen 
    • Dehydratation
    • Fehlen von Pigment
  • der korneale Stoffwechsel erfolgt über den Tränenfilm, das Kammerwasser und das limbale Randschlingennetz der Hornhaut, welches episkleral mit den oberflächlichen Bindehautgefäßen und tiefen ziliaren Gefäßen kommuniziert

Pathophysiologie – Farben der Hornhaut

Embryologie

  • Hornhaut entsteht aus dem Mesenchym, das sich während der Linsendifferenzierung (ab Tag 32) zwischen Oberflächenektoderm und Linse einschiebt
  • von der Neuralleiste aus vorwachsendes Gewebe wird zum Hornhautstroma
  • aus dem Ektoblasten differenziert sich das Hornhautepithel heraus
  • mit der Ausbildung der vorderen Augenkammer gegen Ende der fetalen Entwicklung entsteht gleichzeitig das Hornhautendothel

Anatomie

  • ausgereifte Kornea nimmt ca. 1/5 der Bulbusoberfläche ein
  • bildet zusammen mit präkornealen Tränenfilm den durchsichtigen Teil der äußeren Augenhaut, durch welchen das Licht unter starker Brechung ins Auge tritt
  • Kornea grenzt mit dem Limbus corneae an die Sklera
  • Limbus corneae in der Regel pigmentiert, weist eine seichte Furche auf – Sulcus sclerae 
  • die schräg nach hinten und innen ziehende Grenze zwischen Kornea und Sklera wird als Korneoskleralfalz bezeichnet, an dessen Innengrenze das Lig. pectinatum mündet
  • die annähernd kreisrunde Kornea hat einen Durchmesser beim Hund von 13-17mm, bei der Katze von 16,5mm
  • die zentrale Hornhaut ist bei Hund und Katze etwa 0,8-1,0mm dick; die periphere Hornhaut 0,5-0,7mm
  • die normale Hornhaut soll glatt, glänzend, eben, durchsichtig, normal gewölbt und sensibel sein

Histologie

  • Hornhaut besteht aus folgenden Schichten (ohne den Tränenfilm)
    • vorderes Hornhautepithel (Epithelium corneae)
      • unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel (5-7 Zelllagen)
      • wird zur Peripherie hin dünner und geht ins Bindehautepithel über
      • basale Zellschicht besteht aus sich ständig teilenden Zellen, die vom Stroma durch eine Basalmembran getrennt sind
    • Bowman Membran (Basalmembran)
    • Hornhautstroma (Stroma corneae) 
      • bildet 90% der Kornea
      • parallel angeordnete Kollagenfibrillen, die schichtweise zusammengefasst sind und dieselbe Distanz aufweisen
      • im oberflächlichen Stroma verlaufen etwa 12 sensorische Trigeminusfasern (N. ciliaris longus n. ophthalmici), deren zahlreiche Endigungen ins Epithel ziehen und für die Schmerzen bei Epitheldefekten verantwortlich sind
    • Descemetsche Membran
      • auch als hintere Basalmembran bezeichnet, da sie zwischen dem Hornhautstroma und dem Endothel liegt 
      • wird im Laufe des Lebens dicker
      • hat einen hohen Anteil an Kollagenfasern und ist daher sehr widerstandsfähig und elastisch 
      • Verletzungen heilen unter Narbenbildung ab 
    • Endothel (Endothelium corneae)
      • ist eigentlich Plattenepithel, das aus einer Schicht kuboidal-hexagonaler Zellen aufgebaut ist
      • diese Zellen produzieren zeitlebens die Descemetsche Membran
      • die Zahl und Dicke dieser Zellen nehmen im Alter ab, die Descemetsche Membran wird dicker

Merkspruch: Ein Bus streift die Ecke 

Physiologie

  • zur Aufrechterhaltung der kornealen Transparenz dient vor allem eine passive, über endotheliale Ionenpumpe ausbalancierte Wasserbewegung, die den relativen Dehydratationszustand der Kornea (81% Wasser) konstant hält
  • Endothelschäden führen daher zu einer verstärkten Wasseraufnahme der Hornhaut → Folge: Hornhautödem
  • Transparenz der Korea durch: 
    • fehlende Vaskularisierung
    • regelmäßige Anordnung der Hornhautlamellen 
    • Dehydratation
    • Fehlen von Pigment
  • der korneale Stoffwechsel erfolgt über den Tränenfilm, das Kammerwasser und das limbale Randschlingennetz der Hornhaut, welches episkleral mit den oberflächlichen Bindehautgefäßen und tiefen ziliaren Gefäßen kommuniziert

Pathophysiologie – Farben der Hornhaut

Embryologie

  • Hornhaut entsteht aus dem Mesenchym, das sich während der Linsendifferenzierung (ab Tag 32) zwischen Oberflächenektoderm und Linse einschiebt
  • von der Neuralleiste aus vorwachsendes Gewebe wird zum Hornhautstroma
  • aus dem Ektoblasten differenziert sich das Hornhautepithel heraus
  • mit der Ausbildung der vorderen Augenkammer gegen Ende der fetalen Entwicklung entsteht gleichzeitig das Hornhautendothel

Anatomie

  • ausgereifte Kornea nimmt ca. 1/5 der Bulbusoberfläche ein
  • bildet zusammen mit präkornealen Tränenfilm den durchsichtigen Teil der äußeren Augenhaut, durch welchen das Licht unter starker Brechung ins Auge tritt
  • Kornea grenzt mit dem Limbus corneae an die Sklera
  • Limbus corneae in der Regel pigmentiert, weist eine seichte Furche auf – Sulcus sclerae 
  • die schräg nach hinten und innen ziehende Grenze zwischen Kornea und Sklera wird als Korneoskleralfalz bezeichnet, an dessen Innengrenze das Lig. pectinatum mündet
  • die annähernd kreisrunde Kornea hat einen Durchmesser beim Hund von 13-17mm, bei der Katze von 16,5mm
  • die zentrale Hornhaut ist bei Hund und Katze etwa 0,8-1,0mm dick; die periphere Hornhaut 0,5-0,7mm
  • die normale Hornhaut soll glatt, glänzend, eben, durchsichtig, normal gewölbt und sensibel sein

Histologie

  • Hornhaut besteht aus folgenden Schichten (ohne den Tränenfilm)
  • vorderes Hornhautepithel (Epithelium corneae)
    • unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel (5-7 Zelllagen)
    • wird zur Peripherie hin dünner und geht ins Bindehautepithel über
    • basale Zellschicht besteht aus sich ständig teilenden Zellen, die vom Stroma durch eine Basalmembran getrennt sind
  • Bowman Membran (Basalmembran)
  • Hornhautstroma (Stroma corneae) 
    • bildet 90% der Kornea
    • parallel angeordnete Kollagenfibrillen, die schichtweise zusammengefasst sind und dieselbe Distanz aufweisen
    • im oberflächlichen Stroma verlaufen etwa 12 sensorische Trigeminusfasern (N. ciliaris longus n. ophthalmici), deren zahlreiche Endigungen ins Epithel ziehen und für die Schmerzen bei Epitheldefekten verantwortlich sind
  • Descemetsche Membran
    • auch als hintere Basalmembran bezeichnet, da sie zwischen dem Hornhautstroma und dem Endothel liegt 
    • wird im Laufe des Lebens dicker
    • hat einen hohen Anteil an Kollagenfasern und ist daher sehr widerstandsfähig und elastisch 
    • Verletzungen heilen unter Narbenbildung ab 
  • Endothel (Endothelium corneae)
  • ist postmitotisch, gibt nur bestimmte Anzahl an Endothelzellen  
  • ist eigentlich Plattenepithel, das aus einer Schicht kuboidal-hexagonaler Zellen aufgebaut ist
  • diese Zellen produzieren zeitlebens die Descemetsche Membran
  • die Zahl und Dicke dieser Zellen nehmen im Alter ab, die Descemetsche Membran wird dicker

Merkspruch: Ein Bus streift die Ecke 

Physiologie

  • zur Aufrechterhaltung der kornealen Transparenz dient vor allem eine passive, über endotheliale Ionenpumpe ausbalancierte Wasserbewegung, die den relativen Dehydratationszustand der Kornea (81% Wasser) konstant hältEndothelschäden führen daher zu einer verstärkten Wasseraufnahme der Hornhaut → Folge: HornhautödemTransparenz der Korea durch:  
    • fehlende Vaskularisierung
    • regelmäßige Anordnung der Hornhautlamellen 
    • Dehydratation
    • Fehlen von Pigment
  • der korneale Stoffwechsel erfolgt über den Tränenfilm, das Kammerwasser und das limbale Randschlingennetz der Hornhaut, welches episkleral mit den oberflächlichen Bindehautgefäßen und tiefen ziliaren Gefäßen kommuniziert
  • Dicke der Hornhaut: Hund, Katze 0,5mm; Pferd 0,8-1mm 

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  • nach einer Verletzung des Augen werden die Kollagenfasern nicht wieder so gerade und ordentlich angeordnet wie vorher, daher wird dann durch die Narbe das Licht gebrochen 

Erkrankungen der Hornhaut 

Keratitis

  • nicht ulzerierend → Fluoreszeinprobe negativ 
  • ulzerierend → Fluoreszeinprobe POSITIV!
    • oberflächliche Hornhaut-Erosion
      • akut - heilen innerhalb 1 Woche aus 
      • chronisch - alles, was nach 1 Woche nicht ausgeheilt ist 
        • v.a. beim Boxer (Boxerkeratitis), älteren Hunden anderer Rassen, Katzen mit Herpes assoziierter Keratitis, selten beim alten Pferd mit EMS 
        • Symptome: tränende Augen,  Photophobie, Blepharospasmus
        • Ätiologie:
          • fehlende oder unzureichende Anzahl von Hemidesmosomen der Basalzellen, wodurch es zu einer schlechten Verankerung des neu eingewanderten Epithels an der Basalmembran kommt 
          • Epitheldystrophie 
          • (Tränenfilmprobleme)
          • (Vorverhandlung mit NSAID/Kortison)

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              • totale oberflächliche Keratektomie
                • Korneaoberfläche wird durch einen Schnitt im vertikalen Hauptmeridian in zwei Hälften oder in vier gleiche Segmente geteilt
                • dann pigmentierte Schicht der Cornea im Zentrum mit Pinzette anheben, Korneaschere unter die angehobene Schicht vorschieben und immer etwas spreizen
                • so kann Kornaschicht in selber Lamellenlage bis zum Limbus abgelöst werden und schließlich am Limbus abgesetzt werden
              • Nachbehandlung

                • 4-5 Tage mehrmals tägl. antibiotische Augensalbe o Vit.A-Augensalbe

                • bei Miosis: 3 Tage je 1 Tropfen Atropin

                • bei beginnender Revaskularisieung: Kortikosteroide

                • Dauermedikation: 2x tägl. Cyclosporinhaltige oder kortikosteroidhaltige Augenssalbe


    • unkompliziertes Hornhaut-Ulkus
      • der Defekt reicht bis zum Stroma, ist also tiefer reichend → Substanzverlust der Kornea, welcher das Epithel und Stroma erfasst
      • im Defektbereich: Hornhauttrübung durch Ödematisierung und zellige Infiltration

      • durch einwandernde Makrophagen und Granulozyten werden Kollagenasen aktiviert, welche das kaputte Gewebe abräumen, dadurch entsteht eine kreisrunde Verletzung 
      • Trauma
      • Bakterien (Staphylokokken, Streptokokken , Pseudomonaden, Moraxiella bovis 
      • Viren - Katze FeHV, Pferd EHV 2,5 
      • (Pilze)
    • kompliziertes Hornhaut-Ulkus
    • Descemetocoele
      • es ist überhaupt kein Stroma mehr vorhanden → das Auge kann platzen 
      • kann aus einem Hornhaut-Ulkus entstehen 
      • Behandlung mittels Bindehautlappenplastik 
        • Präparation eines Konjunktivalappens aus der Konjunktiva, der im Bereich von 12 Uhr gestielt bleibt

        • Breite des Lappen ca. 5mm

        • Länge so wählen, dass Ulkus spannungsfrei abgedeckt bleibt

        • freies Ende wird mit 0,3-0,4-Nylonfaden auf Hornhaut genäht

        • Nachbehandlung

          • lokales AB und/oder Antimykotikum

          • Virostatikum bei Descemetocoele auf Grund einer Virusinfektion bei Katzen 
          • Atropin, Zyklopentolat bei Miosis 

          • Kollagenasehemmer nach Bedarf

          • systemische AB und NSAID

          • Kratzschutz

        • Heilungsverlauf
          • je nach Grundursache
          • ca. 3 Wochen
          • Durchtrennung des Stegs nach ca. 4-6 Wochen

          • dichte Narbe im Bereich des Bindehautlappens


Folgen von FeHV-Infektionen am Katzenauge 

Symblepharon Symblepharon 

  • die Konjunktiva und die Hornhaut sind miteinander verwachsen in Folge einer hgr. Kerokonjunktivitis → das Herpesvirus repliziert in den Epithelien, dadurch entstehen  Wunden in der Konjunktiva und in der Hornhaut, zusätzlich ist der Tränenfilm zu gering, welcher sonst ein Verkleben verhindern würde
  • immer schauen, ob die Sichtachse frei ist oder nicht und dementsprechend die Verklebungen lösen oder nicht 
  • Rezidive möglich 
  • bei Zerstörungen des Limbus kann es zu einer Überwucherung der Hornhaut durch die Konjunktiva kommen, da es keine klare Grenze mehr zwischen Schleimhautepithel und Hornhaut gibt 

Vernarbung des Tränen-Nasen-Kanals

  • wird meist nicht weiter therapiert, da es nur eine 20%ige Chance gibt, dass es sich unter Therapie verbessert 

Chronische Hornhaut-Erosion Erosion 

  • bei Katze und Pferd nach Herpesvirus-Infektion 
  • nicht abheilende Hornhaut-Erosionen mit immer wieder losen Epithellippen auf der Hornhaut 
  • Symptome ähnlich die der Boxer-Keratitis (siehe weiter oben)

Hornhaut-Sequester (Cornea nigra; schwarze HH-Nekrose)

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  • Therapie: immer Chirurgie mittels Keratektomie (Rezidive aber möglich)

Keratitis superficial is superficialis chronica (KSC)

  • bilaterale progressive chronische Entzündung der Bindehaut und der anterioren Hälfte des Hornhautstromas
  • auch als Schäferhundkeratitis oder Überreiterkeratitis bezeichnet 
  • gehäuft beim DSH, Belgischer Schäferhund, Greyhound; aber auch andere Rassen (Boxer, Dackel, Spaniel, Collie, Sibirischer Husky) möglich

  • tritt zwischen 3-5 Jahren auf

  • keine Geschlechtsdisposition

  • Ätiologie:
    • immunbedingte Keratitis mit genetischer Grundlage
    • sind weitere auslösende Faktoren für KCS notwendig:
      • UV-Strahlung
      • Staub, chron. Irritation

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