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Was ist das Hauptanliegen des Strukturalismus?

Da alle Alle menschlichen Kulturen weisen eine gleiche Grundstruktur aufweisen ist auf. Das heißt, der Kulturvergleich möglich.
Anhand ist anhand von Strukturen (hier: Mythen) möglich.
Die grundlegende Struktur ("Grammatik") der Gesellschaft müsse "ausgegraben" werden und dies mit Hilfe der "Strukturanalyse" "ausgegraben" werden.
Aus dem Beziehungsgeflecht der Kultur lassen sich dann die Bedeutungen von den einzelnen Kulturelementen erschließen (aber nur aus diesem Kontext).
Strukturen sind für Strauss die eigentliche Wirklichkeit.

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Worin liegt für Geertz die Analgie Analogie von Kultur und Text?

  • Kultur ist für Geertz ebenso interpretierbar wie ein Text, sie bietet ebenso wie ein solcher mehrere Möglichkeiten der sinnvollen Interpretation
  • Kultur ist genau wie ein Text geschrieben. Die Autorenschaft liegt allerdings beim Kollektiv des Volkes, nicht bei einem bestimmten Autor. Das bedeutet aber auch, dass der Ethnologe auf die Sichtweise des Volkes auf seine eigene Kultur nicht verzichten kann (schließlich ist der Text ‚Kultur', wie am Beispiel des Hahnenkampfes auf Bali ersichtlich, ein Metakommentar der Kultur über sich selbst). Der Ethnologe kann allenfalls über die Schulter der Menschen hinweg kommentieren und interpretieren. Er hat somit nicht die Interpretationshoheit. Eine sinnvolle Interpretation kann es nur geben, wenn diese zwischen dem Ethnographen und den Ethnographierten "ausgehandelt" wird.

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  • Man kann ein einziges Kulturelement nicht aus sich selbst verstehen, sondern kann es erst im Zusammenhang mit allen anderen Kulturelementen verstehen.
  • Bsp.: Um den Hahnenkampf der Balinesen zu verstehen muss man Balinesen verstehen; die Bedeutung eines Zwinkerns erschließt sich erst aus der Kenntnis der verschiedenen Bedeutungen dieses Symbols im Kontext der Kultur)
  • Es ist also nötig ein Kulturelement von mehreren Seiten zu beleuchten und verschiedene Perspektiven darauf einfließen zu lassen.

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  • Ein wichtiges Werk hierzu ist „Works and Lives" (dt. "Die künstlichen Wilden")
  • Darin vertritt Geertz die These, Ethnographien seien literarische Werke, die unter Verwendung von stilistischen Mitteln auf bestimmte Wirkungen zielen.
  • Sein Werk leitete den "literary turn" ein.

Nennen Sie drei problematische Punkte in Geertzs Geertz' Ansatz.

  • Wenn der Ethnograph versucht nicht autoritär auf den Verlauf der Gespräche mit Informanten einzuwirken, besteht umgekehrt die Möglichkeit der Lenkbarkeit des Ethnographen durch den Informanten. Dies kann interessante Einsichten vermitteln, birgt aber auch die Gefahr, Wesentliches nicht in den Blick zu bekommen.
  • Es treten Probleme beim Schreibprozess und bei der Übersetzung von Kultur in Text auf.
  • Es besteht die Gefahr, dass Ethnographien als literarische Werke ihre wissenschaftliche Aussagekraft verlieren. : Erfahrungen sind nicht wiederhol- oder verallgemeinerbarnicht wiederholbar und können nicht verallgemeinert werden, sondern hängen vom jeweiligen Autor ab.

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  • Gemeinsamkeiten:
    • Beide sind für eine strikte Unterscheidung von Natur- und Geisteswissenschaft.
    • Beide teilen die gleiche Vorstellung der bedeutungsimanenten Seite von Symbolen.
    • Sie sind beide gegen Strukturalisten und beide Vertreter einer reflexiven Ethnologie.
  • Unterschiede (dtv-Atlas S.64)
    • Geertz ist eher von Max Weber, Turner eher von Émile Durkheim beeinflusst.
    • Geertz sieht Symbole als "Vehikel von Bedeutung", Turner sieht sie als "Instrumente zur Reproduktion sozialer Ordnung"
    • Geertz interessiert sich in diesem Zusammenhang eher für die Bedeutung, Turner für die "Pragmatik und Wirkungsweise"
    • Geert geht der Hauptfrage nach, wie Symbole das Sehen, Denken und Fühlen beeinflussen, Turner fragt, auf welche Weise Symbole soziale Widersprüche lösen.

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  • Das Ziel der beiden Methoden ist der Abbau der Hierarchie zwischen Ethnographen und Ethnographierten, sowie eine größere Objektivität durch das Aushandeln einer Interpretation der Kultur als Text, zwischen Informant und Ethnograph.
Zur Vorlesung Postkolonialismus und feministische Ethnologie

Nennen Sie zwei grundlegende Anliegen der postmodernen Ethnologie.

  • Unter dialogischer Ethnologie versteht man den Vergleich von ethnologischer Beobachtung mit den Aussagen von Informanten. Ihr Ziel ist die Darstellung der Differenz zwischen westlichen Ansichten und denen der Einheimischen und das Aufzeigen der Angreifbarkeit des Forschers.
  • Polyphone Ethnologie (Mehrstimmige Ethnologie) ersetzt die eine Stimme des Ethnographen durch viele Stimmen seiner Informanten. Durch eine möglichst wortgetreue Wiedergabe ihrer Ansichten wird der Facettenreichtum individueller Wirklichkeitsauffassungen dokumentiert. Der Ethnograph ist dabei lediglich Vermittler. Das Ziel der polyphonen Ethnologie ist der Abbau der Hierarchie zwischen Ethnologe und Informant.
Zur Vorlesung Postkolonialismus und feministische Ethnologie

Nennen Sie zwei grundlegende Anliegen der postmodernen Ethnologie.

  • Studien über Kontexte der Produktion von Wissen
  • Studien zum ethnographischen Schreiben
  • Dekonstruktion der Ideologien und Theorien der Moderne, die behaupten allgemeingültig zu sein (Freud, Weber, Saussure, Durkheim)

Erläutern Sie eine prominente Methode, die für das Erforschen neuer ethnologischer Themenfelder im Kontext der zunehmenden Verbreitung von Menschen, Gütern, Techniken etc. vorgeschlagen wurde.

  • George E. Marcus' Methode der "Multisited Ethnography"
    • schlägt vor den Menschen, Dingen, Diskursen, Narrativen und/oder Konflikten auf ihrem Weg der globalen Verbreitung zu folgen
    • das bringt Feldforschung an verschiedenen Orten mit sich

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  • Postmoderne: Individuen haben keine Handlungsmacht (Agency)
  • Globalisierung: Individuen spielen eine untergeordnete Rolle als Medium für die Verbreitung von Gütern

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  • (lat. subalternus „untergeordnet", „von niedrigerem Rang")
  • die Unterdrückten der Gesellschaft werden von der Subaltern Studies Group ethnographiert
  • dies soll das Dilemma der Kolonialisierung aufzeigen

Welche konzeptuellen konzeptionellen Veränderungen ergeben sich für die Ethnologie, wenn z.B. nicht-westliche Ethnologen ihre eigene Gesellschaft beschreiben?

  • Hegemonie der westlichen Wissensproduktion wird aufgehoben
  • es findet kein Othering statt
  • der Untersuchungsgegenstand der Ethnologie verschiebt sich, da Ethnologen, die ihre eigene Gesellschaft beschreiben, ja nicht das kulturell Fremde betrachten
Zur Vorlesung Globalisierunstheorien

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