Thorstein Veblen (1857-1929) kritisierte die klassische Nationalökonomie und konstatierte, was wirtschaftlich der Fall ist, sei durch die vorausgesetzte Rationalität und durch Kosten-Nutzen-Faktoren nicht zu erfassen. Es hänge vielmehr mit sozialen Werten und Gewohnheiten zusammen. Der Bedarf einer Ware sei also vom diakritischen Effekt (Differenzierung) im sozialen Kontext abhängig. Hiermit beschreibt er den Geltungskonsum. Statussymbole seien nie auf den Nutzwert bezogen, sondern stets auf den sozialen Kontext. Im Gegensatz zu sonstigen Produkten steigen hier die Preise, wenn die Nachfrage steigt. Der Veblen-Effekt beschreibt, dass die Aneignung von Gütern die Motivation besitzt, sich von anderen Menschen durch den zur Schau gestellten Reichtum abzugrenzen und auf diesem Weg Status zu erlangen. Über die Jahrhunderte habe sich die Bewertung von Arbeit grundsätzlich gewandelt: unproduktive Statusgruppen hätten Reichtum angehäuft und mit der Zeit wurde ihnen Ehrbarkeit zugeschrieben, während der ideologische Wert der Arbeit gesunken sei.

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