Quesnays Zeitgenosse Jacques Turgot (1727-1781) setzte sich für die strikte Trennung von Wirtschaft und Staat ein und lehnte alle Institutionen ab, die sich in das Verhalten von Individuen einmischen. Die Rolle des Staates sei dabei möglichst weit einzuschränken. Er wies immer wieder auf die friedensfördernde Wirkung des Handels hin und erläuterte, dass ein hoher Grad gegenseitiger wirtschaftlicher Abhängigkeit Kriege praktisch ausschließe. [1] Er stellte also erstens das Individuum in das Zentrum seiner Betrachtung und löste zweitens die Ökonomie von der Idee des Staats. Laut Turgot ist Wirtschaft universal.
[1] Vgl. Hans-Werner Holub (2006): Eine Einführung in die Geschichte des ökonomischen Denkens 3: Physiokraten und Klassiker. Lit Verlag, Wien. S. 104