Der Kulturbegriff, mit dem das Indizienparadigma verbunden ist, lässt sich in folgendem Zitat zusammenfassen:
"Kultur ist das, was wir den lieben langen Tag tun, ohne darüber nachzudenken. Kultur findet nicht nur im Opernhaus statt!" (Jeanne Berrenberg). Demzufolge kann prinzipiell alles ein Indiz sein, man muss es nur lesen können. Diese Art und Weise die Welt zu sehen impliziert eine besondere Aufmerksamkeit für die Details. Der Künstler verrät sich nicht in der großen Konzeption, nicht in dem, was sogleich ins Auge springt, sondern in den kleinen Details, wie z.B. in der Art Hände oder Haare zu malen (vgl. Carlo Ginzburg: Spurensicherung). Der Charakter eines Menschen zeigt sich besonders gut in den kleinen Ticks und unbewussten Handlungen, da alles, was bewusst abläuft auch bewusst anders gemacht werden kann, um z.B. einer spezifischen Norm zu entsprechen.

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