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3. Copyright | Bitte unbedingt beachten:
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B Formatvorlagen
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C Weitere Anleitungen und Hilfeseiten
Das Einbinden von Links zu anderen Artikeln
Einbinden von Bildern und Videos
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Die Paramyxovirose ist eine Krankheit, die durch ein aviäres Paramyxovirus-1 (aPMV-1) hervorgerufen wird. Bei dem Virus der Taube handelt es sich um die Variante P des aPMV-1, dem sogenannten “Taubentyp” (PPMV-1 ). |
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Allgemein
aPMV-1 ist eine „hochkontagiöse, akut verlaufende, Allgemeinerkrankung bei Tauben, wobei auch Hühner und andere Haus- und Wildvogelarten empfänglich sind und als Reservoir dienen. Die Infektion gehört zum Komplex der New-Castle-Disease, das Virus ist aber nicht mit dem ND-Virus identisch.
Ätiologie
Verantwortlich für die Paramyxovirose der Taube ist ein Virus: das aviäre Paramyxovirus-1 (aPMV-1).
Er wird wie folgend eingeteilt:
- Ordnung: Mononegavirales
- Familie: Paramyxoviridae
- Subfamilie: Paramyxovirinae
- Genus: Avulavirus
- Spezies: aviäres Paramyxovirus
- Subspezies: aviäres Paramyxovirus des Serotyp 1 (aPMV-1)
- Subtyp: Taubentyp (pPMV-1)
Es handelt sich um ein behülltes, nicht-segmentiertes, einzelsträngiges RNA-Virus mit einer negativen Polarität.
Epidemiologie /Infektion
Im Jahr 1926 wurde zum ersten Mal von der Newcastle-Krankheit bei Hühnern berichtet und eine experimentelle Inokulation bei Tauben führte zu einer klinischen Erkrankung. Natürlich vorkommende Fälle wurden später in den USA und in Indien nachgewiesen. In Deutschland kam es Ende 1971 zum ersten Krankheitsausbruch in einem deutschen Taubenbestand. Bis Ende der 70er wurden nur sporadische Einzelfälle berichtet aber ab Anfang der 80er kam es zu seuchenhaften Ausbrüchen. Es führte zu einer raschen Verbreitung unter Tauben und 1983 war der Virus in allen europäischen Ländern endemisch zu finden.
1987 wurder der Erreger bei Tauben als Taubentyp vom AMPV-1 differenziert.
Heutzutage ist APMV-1 weltweit verbreitet.
Hühner und Puten sind für den Taubentyp empfänglich.
Das zoonotische Potential der Erkrankung ist derzeit noch nicht geklärt aber es wurde von Fällen bei immunsupprimierten Menschen berichtet.
Das Virus stellt einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor bei Nutzgeflügel und Wettkampftauben dar.
Pathogenese
Die Aufnahme des Virus erfolgt entweder fäkal-oral oder aerogen durch Inhalation, über die Schleimhäute des Respirations- bzw. Verdauungstraktes.
Das Virus wird über Sekrete, Kot oder Urin (Niere) ausgeschieden.
Die Hülle des Virus enthält zwei wichtige transmembrane Glycoproteine, die als Spikes aus der Hülle herausragen:
das Hämagglutinin-Neuraminidase-Protein (HN-Protein) und das Fusionsprotein (F-protein).
Das HN-Protein bindet an sialinsäure-haltige Rezeptoren der Wirtszelle und dient der Adsorption des Virus.
Das F-Protein induziert die Membranverschmelzung und ermöglicht das Eindringen des Virus in die Wirtszelle.
Die indirekte Infektion erfolgt über stechend-saugende Vektoren und führt zu einer Virämie.
Als Reservoire dienen Stadttauben, Wildtauben, andere Wildvögel.
Klinik
Die klinischen Symptome lassen sich in vier Formen einteilen:
Polyurieform
Die Polyurieform hat eine Inkubationszeit von 3-5 Tagen. Hier ist die Nierenfunktion gestört. Sie äußert sich durch Orientierungsschwierigkeiten und der Ausscheidung von flüssigem, z.T. grünlich verfärbtem Kot. Letzterer wird hauptsächlich durch die wässrige Harnausscheidung verursacht.
ZNS-Form
Etwa drei Wochen nach der Infektion zeigen sich die Symptome der ZNS-Form. Hier zeigen die Tauben einen Opisthotonus sowie einen Torticollis. Dabei wird der Kopf um bis zu 180 ° gedreht. Umgangssprachlich werden die Tiere auch “Dreher” genannt.
Weitere Symptome der Tiere sind Gleichgewichtsstörungen, Seitwärtsgehen und Anfälle, wenn die Tiere erregt werden.
Lähmungsform (Flügel und/oder Beine)
Bei der Lähmungsform treten die ersten Symptome etwa 1-2 Wochen post infektionem auf. Es kommt zu einer meist einseitigen schlaffen Lähmung der Beine und Flügel und zum Festliegen.
asymptomatische Form
Die asymptomatische Form ist der wichtigste Faktor in der Weiterverbreitung der Viren, da sie über Wochen unbemerkt ausgeschieden werden.
Diagnose
Um den Verdacht auf Paramyxovirose zu bestätigen, ist ein Erregernachweis notwendig. Dazu wird beim lebenden Tier eine Tupferprobe aus dem Pharynx und der Kloake gewonnen.
Bei verendeten Tieren werden in der Sektion Darm und Trachea sowie andere deutlich veränderte Organe entnommen.
In einem SPF-Hühnerei wird das Virus dann angezüchtet und isoliert. An diesem Isolat wird ein Hämagglutinationstest (HA-T) durchgeführt. Ist dieser positiv, ermittelt man im Anschluss den Serotypen über den Hämagglutinationshemmtest (HAH-T).
Eine weitere Möglichkeit der Erregeridentifizierung ist über eine PCR.
Differentialdiagnose
- Klassische Geflügelpest
- infektiöse Laryngotracheitis
- aviäre Enzephalomyelitis
- Salmonellose
- Sarkozysten → Sarcocystis calchasi
- Vergiftung
- (Chlamydiose)
Therapie
- keine Medikamente verfügbar
- Immunstimulation (u.a. durch Vitamingaben), um körpereigene Abwehr zu fördern
- assistierte Fütterung in vielen Fällen bis zur Besserung notwendig
- reizarme Umgebung schaffen (Stressminderung)
Prophylaxe
- Impfstoff für Tauben (private Halter)
- wird von Brieftaubenverbänden für die Mitglieder vorgeschrieben
- Jungtauben 4. LW und
Alttauben 8 Wochen vor Anpaarung/Reise - nur Totimpfstoffe bringen ausreichende Immunität
- findet s.c. statt - Nackenfalte
- keine Impfung im klinisch erkrankten Bestand
→ vermehrte Ausscheidung von Feldvirus
→ klinische Symptomatik verschlimmert sich - betroffene Tiere isolieren (Quarantäne)
- viele Tierärzte raten zur Euthanasie betroffener Tiere, um die restliche Population bzw. andere Vogelarten zu schützen
Prognose
Gut bis mäßig, je nach Schwere der Symptome
- Bei „Päppeln“, zeigen viele der Tauben laut Erfahrungsberichten von privaten Pflegern nach 3 - 4 Wochen keine klinischen Symptome mehr
- Ausscheidung von Virusmaterial ist nicht genügend erforscht
eventuell erneute Ausbrüche durch Reinfektion bzw. rezidivierendes Krankheitsgeschehen möglich (nicht erforscht)