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Heutzutage stellt die Feldforschung einen untrennbaren Bestandteil der Sozial- und Kulturanthropologie dar. Zu Zeiten des Evolutionismus allerdings war sie eine Seltenheit. Lediglich Morgan, Lewis H. Morgan soll sie betrieben haben. Die restlichen Evolutionisten gelten als Lehnstuhlethnologen, also als Wissenschaftler, die mit von anderen Personen gesammelten Artefakten und Beobachtungen am heimischen Schreibtisch universale Theorien ableiteten.

Auch in der direkten Folgezeit wurde die Feldforschung noch nicht zentrale Methode der FeldforschungSKA/Ethnologie.  

1874 erschien das Handbuch „Notes and Queries on Anthropology“. Hier fanden sich erstmals eindeutige Anweisungen für den Forscher: (1) Betrachte alle Facetten im Kontext, (2) Beobachte selbst, (3) Beobachte systematisch, (4) Schlüsse sollen induktiv erfolgen.

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Boas' Konzept der Feldforschung legt die wichtigsten Merkmale ethnologischer Untersuchung fest:

  • die Verbindung des Ethnologen und Ethnographen in einer Person

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  • ein langer Aufenthalt im Untersuchungsgebiet, während dessen der Ethnologe die Sprache der Eingeborenen lernen sollte

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  • die Beobachtung der Lebenswirklichkeit der Indigenen und die Beachtung derer eigenen Interpretation.

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  • soziokulturelle Wirklichkeiten müssen aus Sicht der Eingeborenen erklärt werden.
  • Es gehe darum, induktiv zu arbeiten, auf Details zu achten und die lokale Bedeutung herauszuarbeiten.

Seine Forderungen an ethnologische Forschung standen in Abgrenzung zu den auf Spekulationen basierten Theorien der Evolutionisten und Diffusionisten und sollten der Kulturanthropologie eine empirische Grundlage verleihen.

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Eine Zäsur in der Geschichte der Feldforschung stellt Bronislaw Malinowskis Konzept der teilnehmenden Beobachtung dar. In der Einführung zu „Argonauten des westlichen Pazifik“ (1922) stellt Malinowski einen Forderungskatalog für die Feldforschung auf und erhebt sie zu der zentralen Methode der Sozial- und Kulturanthropologie.

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Writing Culture Debatte und Postmoderne

Die um 1980 einsetzende Writing - Culture Debatte beschäftigte sich mit der Problematik der Repräsentation der Indigenen und der Faktizität von Fakten. In diesem Zusammenhang brach sie mit Boas' Konzept der Feldforschung als empirische Grundlage der Ethnologie. Folgende Schlussfolgerungen zogen die Teilnehmer der Debatte im Bezug auf die Feldforschung:

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