Vergangene Vorträge
Übersicht Vorträge Winter-/Sommersemester 2024
Monat | Vortrags-Datum | Sprecher:in | Thema / Titel |
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Februar | 21.02.2024 | Mag. Thomas Wolkinger Fachhochschule JOANNEUM, Graz (A) Journalismus & Public Relations | Mehr Klimakompetenz für Kommunikator:innen! Seitens der Wissenschaft wird regelmäßig kritisiert, Journalist:innen sowie professionelle Kommunikator:innen in NGOs oder anderen Sektoren würden zu wenig von der Klima- und Biodiversitätskrise verstehen, die Öffentlichkeit also nicht adäquat informieren. Wir haben diese Kritik als Auftrag gesehen, darüber nachzudenken, was es eigentlich an Kompetenzen und Fertigkeiten brauchte, um die Klimakrise "richtig" zu fassen und zu kommunizieren. Und so vielleicht nicht mehr Teil des Problems sondern einer Lösung, durchaus im Sinn einer "großen Transformation", zu sein. Dazu haben wir an der FH Joanneum in Graz (AT) einen der ersten akademischen Lehrgänge im deutschsprachigen Raum zu "Nachhaltigkeitskommunikation und Klimajournalismus" konzipiert. Im Herbst 2023 ist der Lehrgang erstmals gestartet. Zeit für eine erste Zwischenbilanz. |
März | 06.03.2024 | Prof. Dr. Heinke Schlünzen Universität Hamburg Meteorologisches Institut | Vom Wissen in die Anwendung - Beispiele für Geduld Bereits vor Jahrzehnten wurden Ergebnisse erster Projektionen zum vom Menschen verursachten Klimawandel publiziert und Öffentlichkeit und Politik informiert. Diverse Formate wurden (und werden) dafür genutzt (wissenschaftliche Fachartikel, Interviews, Filme, Broschüren, web-Seiten, social media, …). Doch die direkte Auswirkung der wissenschaftlichen Erkenntnisse auf das tägliche politische und individuelle Handeln scheint gering. Im Vortrag werden aus den Erfahrungen einer (modellierenden) Meteorologin heraus konzeptionelle Modelle, zu Kommunikation und zum Weg der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Anwendung, vorgestellt. Anhand von Beispielen werden Zeitskalen für die Einbindung von meteorologischen/klimatologischen Ergebnissen in die Praxis analysiert, und potentielle Wege zur Aufbereitung der Erkenntnisse für die Praxis vorgeschlagen. |
April | 17.04.2024 | Prof. Dr. Felix Anderl Universität Marburg Zentrum für Konfliktforschung | Welche Form von Klimaaktivismus wirkt (wie)? Radikale Flanken und die Probleme einer Theorie der Protesteffekte Welche Auswirkungen haben Protestbewegungen auf den sozialen Wandel? In der Bewegungsforschung ist diese Frage nach wie vor eine der umstrittensten. Der Forschungsschwerpunkt “Outcome Studies” hat daher eine Reihe von Methoden entwickelt, um die Auswirkungen von Protestereignissen zu messen. Die Suche nach Kausalitäten hat sich jedoch als problematisch erwiesen, da politische Veränderungen nur selten auf eine bestimmte Protestbewegung und ihre Kampagnen zurückgeführt werden können. Die Wege, auf denen Bewegungen etwas bewirken, sind komplex, verschleiert und viel länger als der Zyklus einer einzelnen Demonstration oder gar einer ganzen Protestkampagne. Doch in jüngster Zeit haben die transnationalen Bewegungen für Klimagerechtigkeit die Suche nach Belegen für ihre politische Wirkung wiederbelebt. Das liegt daran, dass jene 1) so dringend benötigt werden und 2) die Bewegungen sich in ihren Taktiken enorm unterscheiden. Während die Umfrageforschung im Allgemeinen eine öffentliche Abneigung gegenüber radikalen Repertoires feststellt, haben Sozialpsychologen positive Auswirkungen eines “radikalen Flankeneffekts” festgestellt. In diesem Vortrag versuche ich eine Synthese dieser widersprüchlichen Befunde und schlage eine Theorie der Wirkung von Bewegungen vor, die sowohl aktivistische Kompromisse als auch eine langfristige Planungsperspektive einbezieht. |
Mai | 22.05.2024 | Prof. Dr. Uwe Schneidewind 2010-2020 Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie in Wuppertal seit 2020 Oberbürgermeister in Wuppertal | Wissenschaft praktisch werden lassen - Zu den Tücken der Klimatransformation vor Ort Der Vortrag zeigt auf, dass die eigentlichen Herausforderungen der Klimatransformation heute kaum noch auf einer technologischen und ökonomischen Ebene liegen, sondern im wesentlichen kulturell und politisch-institutioneller Natur sind. Nur wenn wir diese Mechanismen besser verstehen, wird es uns gelingen, die nötige Klimatransformation erfolgreich voranzutreiben. Uwe Schneidewind geht in seinem Vortrag auf diese Mechanismen ein und erläutert sie an Beispielen aus seiner kommunalen Praxis. |
Juni | 26.06.2024 | Dr. Uwe Krüger | Reklame für Klimakiller: Wie Fernseh- und YouTube-Werbung den Medienstaatsvertrag verletzt |
Übersicht der Vorträge Sommersemester 2023
Monat | Vortrags-Datum | Sprecher:in | Thema / Titel |
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April | 05.04.2023 | Sara Schurmann (Mitbegründerin des Netzwerkes Klimajournalismus Deutschland https://klimajournalismus.de/) | Strukturelle Probleme in der Klimaberichterstattung – und wie wir sie lösen Die Klimakrise bedroht unsere Lebensgrundlagen akut und betrifft jeden Bereich unseres Lebens, dennoch wird sie medial oft noch immer wie ein Thema unter vielen behandelt. Woran liegt das? Und welchen Beitrag kann Wissenschaftskommunikation leisten, damit die mediale Berichterstattung Dringlichkeit und Ausmaß der Krise gerecht wird? Am 5. April erklärt die Mitgründerin des Netzwerk Klimajournalismus Deutschland, Sara Schurmann, welche strukturellen Probleme im Journalismus und in den Redaktionen eine angemessene Klimaberichterstattung behindern, und was es braucht, um das zu ändern. |
Mai | 10.05.2023 | Silvio Wenzel (Science Media Center) https://www.sciencemediacenter.de/das-smc/das-smc/ Silvio Wenzel hat Chemie in Bonn studiert und arbeitet seit 2001 als Wissenschaftsjournalist. Nach zunächst 14 Jahren als freier Autor für Quarks & Co., nano, Kopfball und Planet Wissen beim WDR ist er nun seit 2015 Redakteur für Klima und Umwelt beim damals neu gegründeten Science Media Center in Köln. Er kennt somit sowohl die alltäglichen redaktionellen Herausforderungen in der täglichen Arbeit als Journalist als auch in seiner Rolle als SMC-Mitarbeiter die Suche nach systematischen Unterstützungsmöglichkeiten für die Kolleginnen und Kollegen. | Warum tut sich der Journalismus beim Thema Klimawandel so schwer? Oder ist es vielleicht doch besser als es manchmal scheint? Der Arbeitsalltag von Wissenschaftsjournalist·innen verlangt Expertise auf vielen Gebieten: gestern ging es um Corona und Erdbeben, heute um die Beschlüsse der Ampelkoalition und morgen vielleicht um die Rolle von Feinstaub bei der Entwicklung von Lungenkrebs. Und immer wieder auch um den fortschreitenden Klimawandel. Wie soll es da möglich sein, schnell ausreichend Durchblick zu haben und die relevanten Expert·innen zum Thema zu finden? Seit 2015 gibt es in Köln das Science Media Center, das versucht, systematische Lösungen für dieses Problem zu finden und den Journalist·innen in den Redaktionen kostenlos anzubieten. Doch gibt es überhaupt eine Lösung des immer weiter zunehmenden Themendrucks für die Kolleg·innen vor Ort? Welche Beobachtungen lassen sich speziell für die journalistische Abbildung und Aufbereitung des Klimawandels machen? Diese möchten wir gerne mit diesem Vortrag zur Diskussion stellen. |
Juni | Christopher Schrader (Wissenschaftsjournalist) | Handbuch Klimakommunikation https://klimakommunikation.klimafakten.de/alle-videos/ Der Ausweg aus der Klimakrise besteht in einer fundamentalen Transformation des Energie- und Wirtschaftssystems. Diesen Ausweg zu finden und zu akzeptieren, fällt vielen Menschen schwer. Sie vermuten zu Recht, dass sie auch ihr Alltags-Verhalten und ihre Konsum-Ansprüche deutlich verändern werden müssen, während sich um sie herum die von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen umfassend wandeln. IPCC und der Sachverständigenrat für Umweltfragen haben die Frage nach dem individuellen Verhalten als Teil gesellschaftlicher Lösungen für die Klimakrise gerade prominent aufgeworfen. Doch um gesellschaftliche Lösungen zu erreichen, müssen die Bürger:innen die Transformation eben auch mittragen wollen und dies erkennbar machen. Klimakommunikation versucht darum, dem Wissen Wege zu Kopf, Bauch und Händen zu bahnen und Lösungsoptionen für eine attraktive Zukunft sichtbar werden zu lassen. Risiken und Ungewissheiten einzuordnen, Falschinformationen und Verzögerungsargumente zu bekämpfen, ist dabei oft nur ein erster Schritt. Christopher Schrader ist nach dem Studium der Physik in den Wissenschafts-Journalismus gegangen. Nach Stationen bei GEO-Wissen, Facts (Nachrichtenmagazin in Zürich) und der Süddeutschen Zeitung spezialisiert er sich jetzt als freier Journalist auf die sozialen und sozialwissenschaftlichen Aspekte der Klimawende. | |
Juli | Prof. Dr. Margarete Imhof Johannes Gutenberg Universität Mainz Psychologie in den Bildungswissenschaften | Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gestalten Frieden, Klimawandel, Endlichkeit von Ressourcen, Verschmutzung bzw. Schutz der Lebensgrundlage Umwelt, gesellschaftliche Teilhabe, Wertschätzung und faire wirtschaftliche Chancen sind Themen, die gekommen sind, um zu bleiben. In meinem Beitrag werde ich Ergebnisse internationaler Forschung vorstellen, die sich mit der Frage beschäftigt hat, unter welchen Bedingungen Bildung für nachhaltige Entwicklung gelingen kann. In welchem Raum und in welchem Kontext erwerben junge Menschen das Wissen, die Fähigkeiten und Einstellungen, um wirksam mit der Komplexität, der Vernetztheit und der Dynamik, die mit den Themen verknüpft sind, umzugehen? Warum greifen Programme zu Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht immer und wie können Programme zur Bildung für nachhaltige Entwicklung gelingen? In einer anschließenden Diskussion können wir das Thema nochmals vertiefen. | |
Aktivitäten und Mitarbeiter*innen
Vorsitz
- N.N.
- Clemens Simmer (Universität Bonn, Vertretung) csimmer@uni-bonn.de
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Themenbereiche
Weiterbildung
Franziska Stefanie Hanf und Gunther Tiersch
Organisiert und bewirbt geeignete Workshops, interdisziplinäre Vorträge und Tagungen für DMG-Mitglieder
Strukturierung
Clemens Simmer und Hans Joachim Preuss (kommissarisch)
Analysiert und optimiert interne und externe Prozesse, identifiziert und vernetzt kompetente Mitglieder sowie unterstützt und entwickelt geeignete Kommunikationsplattformen
Kommunikation
Henning Rust und Luzian Weisel
Kümmert sich um die Kommunikation dialog- und zielgruppenorientierter Ansätze, unterstützt bei der Erstellung von Stellungnahmen der DMG zum Klimawandel sowie reagiert auf aktuelle thematische relevante Ereignisse
Forschung
Guido Halbig und Luzian Weisel (kommissarisch)
Analysiert und ggf. initiiert Forschung zur Klimakommunikation; diese soll der Evaluation von FA-Aktivitäten dienen, kann aber auch aktuelle relevante fachliche Fragen aufgreifen
Übersicht der Vorträge Wintersemester 2022/2023
Monat | Vortrags-Datum | Sprecher:in | Thema / Titel |
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November | 09.11.2022 | Lea Fischer (Psychologists for future) | Psychologische Aspekte der Klimakommunikation Die Klimakrise scheint im Bewusstsein der Menschen angekommen, sie ist Thema – im privaten, wie auch im öffentlichen Raum. Gleichzeitig scheinen sich die “Fronten” zu verhärten, die Diskussionen zu erhitzen und die Wahrnehmung der Dringlichkeit zu unterscheiden. Wie bekommen wir Menschen durch Kommunikation wieder in ein Boot? Wie können wir dieser großen Herausforderung namens Klimakrise als verbundene Gemeinschaft begegnen? Um diese Fragen soll es in dem Vortrag gehen. Lea Fischer ist Psychologin (MSc) und hat in Hamburg und Osnabrück studiert. Sie bildet sich zur Zeit zur Psychotherapeutin weiter. Lea engagiert sich seit ca. 4 Jahren für die Psychologists for Future, in sie Vorträge gält und Workshops zu Klimakommunikation, Narrativen und Storytelling gibt. |
Dezember | 07.12.2022 | Prof. Dr. Michael Brüggemann (Universität Hamburg) | Vortrag verschoben auf 08.02.23 (s.u.) |
Januar | 25.01.2023 Vortrag Videomitschnitt | Dr. Gregor Hagedorn (Scientists for future) | Raumschiff Erde – Was können wir besser machen? Wir sind nicht böse, aber wir sind oft schwach und verwirrt. Einige wichtige Punkte, die bei der Schaffung der notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Reparaturkampagne zu beachten sind, werden in dem Vortrag diskutiert. Dr. Gregor Hagedorn studierte an den Universitäten in Tübingen, Durham (Duke University, USA) und Bayreuth (2007 Promotion in Biologie und Informatik). Seit 2013 arbeitet er am Museum für Naturkunde in Berlin. 2014–2018 war er Mitglied im Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII). Sein Forschungsgebiet beschäftigt sich mit der Frage, wie Lösungen der Nachhaltigkeitskrise (einschließlich der Klima-, Biodiversitäts- oder Bodenkrise) aussehen können. Im Februar 2019 gründete er mit anderen Wissenschaftler:innen die „Scientists for Future“. |
Februar | Prof. Dr. Michael Brüggemann (Universität Hamburg) | Der Klimawandel, der Journalismus und sein Publikum: Wie viel wird über das Klima berichtet und was kommt an? Der Journalismus in Deutschland steht in der Kritik, weil er das Thema Klimawandel vernachlässige. Aber wie hat sich der Klimajournalismus in Deutschland tatsächlich entwickelt und wie schneidet er im internationalen Vergleich ab? Ist das Publikum gut informiert oder will es mehr? Zu diesen Fragen stellt der Vortrag die aktuellen Antworten der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zusammen.
Michael Brüggemann ist Professor für Kommunikationswissenschaft, Klima- und Wissenschaftskommunikation an der Universität Hamburg. Er forscht und lehrt an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Journalistik und Kommunikationswissenschaft) und ist als Projektleiter am interdisziplinären Exzellenzcluster CliCCs (Climate, Climatic Change, and Society) beteiligt. Er erforscht international vergleichend die Transformationen von Journalismus, Umwelt- und Wissenschaftskommunikation. Publikationen: www.bruegge.net; Blog: www.climatematters.de | |
Februar | 08.02.2023 | Prof. Dr. Christian Stöcker (HAW Hamburg) | Klimakommunikation & -leugnung → verschoben auf nächste RV |