Bevor man eine strenge Beobachtung oder gar dichte Beschreibung beginnt, ist es unabdingbar, sich erst einmal einen Überblick über seinen Untersuchungsgegenstand zu verschaffen. So könnte man mit dem Zählen der Einwohner und Häuser eines Dorfes beginnen. Diese Zahlen sagen zwar wenig aus, sind aber ein notwendiges erstes Koordinatensystem. Zu Survey gehören außerdem einfach anmutende, in der Realität aber äußerst schwierige Fragen wie: „Wie wird in der Gesellschaft, die ich erforschen möchte, ein Haushalt definiert?“ Zählen beispielsweise weggezogene Verwandte, die sich allerdings noch an dem Finanziellen des Hauses beteiligen zum Haushalt dazu oder nicht?
Zur Vorbereitung gehört auch das Einarbeiten in Mythen und die Geschichte des zu untersuchenden Volkes. Hierbei sollte man sowohl vorherige Monographien wie auch einheimische Werke beachten. Benutzt werden sollten darüber hinaus Volkszählungen (vgl. Zensus) und andere Aufzeichnungen aus kolonialen Zeiten. Die auf diesem Weg in Erfahrung gebrachte Fakten müssen stets hinterfragt werden. Mit Common-Sense-Wissen oder Aufzeichnungen aus kolonialen Zeiten sollte vorsichtig und kontrolliert umgegangen werden. Vollständig ausblenden lassen sich Vorurteile oder Vorwissen nicht.
Diese quantitativen Methoden müssen vor den qualitativen erfolgen. Erstens ermöglicht dies den Indigenen eine langsame Gewöhnung an die Anwesenheit des Forschers und zweitens wird es für ihn, sofern er dort bereits teilnehmend beobachtet hat, äußerst schwierig wieder die Position des Empirikers einzunehmen.
Bei einem urbanen Untersuchungsgegenstand heißt Survey außerdem den eigenen Untersuchungsort abzustecken. Dies ist in Städten nicht ganz einfach. Gleichzeitig muss man sich auch darüber bewusst sein, dass Grenzziehungen willkürlich sind.