Der Begriff „edler Wilder" steht für das Ideal eines Menschen, der im Gegensatz zu den Europäern im Einklang mit der reinen Natur lebt und somit zum Sinnbild europäischer Utopien eines naturverbundenen, exotischen Indianers romantisiert wird. Michel de Montaigne (1533-1592) prägte dieses Bild und stellte damit seine eigene Kultur in Frage. Dieses hochstilisierte Bild des Fremden wurde im 18.Jhdt. von Lahontan, Lafiteau und Rousseau wieder aufgegriffen (vgl. auch Von der frühen Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts).
Im Gegensatz dazu stehen negative Darstellungen des „bösen Wilden", die der Legitimation der spanischen Kolonialherrschaft dienten.