Die Ethnologie als verstehende Wissenschaft hat folgende grundlegende Methode: die Hermeneutik.

Hermeneutik meint das Handwerk der Auslegung und existiert als solches seit der Antike. Sie schaut hinter die Dinge.

Bei dem Vorgang des Verstehens handelt es sich um einen Dechiffrierungsprozess, der darauf abzielt, die Kompetenz des Empfängers mit der des Senders zu decken. Hilfreich dabei ist der hermeneutische Zirkel, eine Vorgehensweise, bei der man stets zwischen der Abstraktion und dem Beispiel hin und her springt. Als Hermeneutiker möchte man das Ganze untersuchen und tut dies, indem man das Einzelne im Kontext des Ganzen untersucht und dadurch auf das Ganze rückschließt. Um also beispielsweise das Konzept von Zeit in einer Gesellschaft zu untersuchen, betrachtet man einen speziellen Vorgang in dem gesellschaftlichen Kontext und schließt dann wiederum auf das gesamtgesellschaftliche Konzept, das Metanarrativ.