Ritual (lat. rituale, ritualis 'den religiösen Brauch betreffend') bezeichnet die ritelle Ordnung. Es beinhaltet kollektiv gültige Regeln für das Verhalten des Einzelnen.

Evolutionismus: Ritus (nicht rational) vs. Technologie (rational)

Strukturfunktionalismus: Ritus als Ausruck des gesellschaftlichen Handelns und Ordnens → halten die Gesellschaft zusammen

Funktionalismus: Bedeutung von Ritualen lässt sich nur von außen verstehn.

symbolische Anthropologie: Bedeutung von Ritualen lässt sich nur aus der Perspektive der Teilnehmer verstehen.

 

verschiedene Definitionen möglich:

  1. Ein Ritus ist ein formales und vorgeschriebenes Verhalten nicht technologischer Art.
  2. Ein Ritus ist expressives und symbolisches Verhalten.
  3. Ein Ritus ist ein expressives und obligatorisches Phänomen, das nicht nur sozial ist, sondern auch eine spirituelle Erfahrung eigener Art.

Merkmale von Riten:

  1. StereotyperCharakter: Handlung hat feste Abläufe
  2. Vorhersehbarkeit: in bestimmten Situationen genutzt
  3. Kommunikativität: Vermittlung von Aussagen über Teilnehmer des Ritus, ihre Beziehungen
  4. noninstrumenteller Charakter: keine direkte Auswirkung auf Außenwelt

 

Arnold van Gennep - Les rites de passage (1909 erschienen) - Übergangsrituale


Victor Turner - the ritual Process (erschienen 1969)

 

 

Quellen:

Mischung, Roland: Relligionsethnologie. In: Beer, Bettina; Fischer, Hans (Hrsg.) 2012: Ethnologie. Einführung und Überblick. Dietrich Reimer Verlag GmbH.:Berlin, S. 213-237

Haller, Dieter 2010: dtv-Atlas Ethnologie. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG: München