Bei der Meritökonomie werden von einem übergeordneten (und legitimierten ?) Kontrollorgan Güter oder Leistungen in Anerkennung bestimmter Tätigkeiten verteilt. Durch die unterschiedliche Anerkennung verschiedener Tätigkeiten können Anreize geschaffen werden, die regulierend wirken sollen.

 

Oder: Der Handel mit und um meritorische Güter.

 

Abgeleitet aus:

Meritorische Güter sind jene Leistungen und Güter, die der Staat einzelnen Individuen oder sozialen Gruppen zuteilt (oder, im Fall der demeritorischen Güter, zu erhalten untersagt),
um anreizsetzend oder verhaltensregulierend einzugreifen. Problematisch ist das besondere Recht des Staates, die meritorischen Güter ohne ausdrückliche politische Legitimation bereitzustellen. Da aber praktisch sehr viele staatliche Leistungen den Charakter von meritorischen Gütern haben, lassen sich die öffentlichen Güter als Spezialfall der meritorischen Güter klassifizieren, bei denen eine politisch-öffentliche Zustimmung vorliegt.
Dadurch ist aber die Legitimation der öffentlichen Güter durch die politischen Wahlverfahren hinfällig, jedenfalls in dem Maße, in dem die meritorisch-öffentlichen Güter die rein öffentlichen dominieren. R.A. Musgrave, der – neben P. Samuelson (Samuelson 1955: ‚collective consumtion goods‘) – die Theorie öffentlicher Güter vollständig ausgearbeitet hat, versucht die Problematik meritorischer Güter dadurch zu erklären, dass sie „Gemeinschaftsbedürfnisse“ zum Ausdruck bringen (Musgrave 1987; Priddat 1992).

 

Priddat, Birger. Politische Ökonomie: Neue Schnittstellendynamik zwischen
Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften:
Wiesbaden 2009

[Alternativ:]

Merit Goods. 1. Begriff: Auf Musgrave zurückgehender Begriff für
grundsätzlich private Güter, deren Bereitstellung durch den Staat damit
gerechtfertigt wird, dass aufgrund verzerrter Präferenzen der
Bürger/Konsumenten deren am Markt geäußerte Nachfragewünsche zu einer nach
Art und Umfang - gemessen am gesellschaftlich wünschenswerten
Versorgungsgrad (Merit Wants) - suboptimalen Allokation dieser Güter
führen.

Beispiele: Ausbildung, Gesundheits-, Kulturwesen.

 

Gabler Wirtschaftslexikon. http://wirtschaftslexikon.gabler.de