Der Evolutionismus ist ein ethnologisches Paradigma, das die Fachdiskussion von der Hälfte des 19. Jhdts. bis Anfang des 20. Jhdts. prägte. Die Theoretiker, die ihm zugeordnet werden, betrieben bis auf wenige Ausnahmen keine Feldforschung und werden daher als Lehnstuhlethnologen bezeichnet.

"Verwenden die Vertreter des klassischen Volutionismus bei ihren sich auf die unterschiedlichen bereiche der Gesellschafts- und Kulturentwicklung beziehenden Versuchen, den Fortschritt der Menschheit von einem primitiven Anfangsstadium zur Zivilisation nachzuzeichnen, bisweilen auch Begriffe wie "niedere" oder "höhere Rassen", so wäre es doch falsch, sie allein deshalb als biologische Rassentheoretiker oder gar als "Rassisten" im heutigen Wortsinn anzusehen. (...) Rassen wurden von ihnen nacht als die eigentlichen "Kulturträger" betrachtet (...). Es war nicht die Geschichte der menschlichen Rassen, die sie zu rekonstruieren suchten, sondern die der menschlichen Gesellschafts- und Kulturentwicklung überhaupt."

Kohl, Karl-Heinz (1993): Ethnologie - die Wissenschaft vom kulturell Fremden. Eine Einführung, München: Beck, S. 153.

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