Kulturökologie
Bei der Kulturökologie handelt es sich um eine interdisziplinäre Fachrichtung, die Teilbereiche von verschiedenen Wissenschaften beinhaltet. Dazu gehören die Ökologie, die Sozial- und Kulturanthropologie sowie die Biologie und Soziologie.
Sie beschäftigt sich mit der Frage, in wie weit menschliche Kultur- und Gesellschaftsformen durch die Art ihrer Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt geprägt werden und in wie weit die Kulturen und Gesellschaftsformen auf ihre Umwelt zurückwirken.
Begründet wurde diese Forschungsrichtung von Friedrich Ratzel (184 – 1904), und viele Ethnologen griffen seinen Ansatz auf. Dazu gehört unter anderen Julian H. Stewart, der auf seinen Forschungen in Südamerika zu dem Schluss kam, dass "in Südamerika weitreichende Verflechtungen zwischen Umwelt und kulturellen Typen" bestünden. Seine Lehre kann verstanden werden als ein reziprokes Verhältnis zwischen einem so genannten „Kulturkern" (cultural core) und den Gegebenheiten der natürlichen Umwelt." Dies Verhältnis führt, Steward zufolge, zu bestimmten Formen der Umweltanpassung der Kultur, die an unterschiedlichen Orten und zu verschiedenen Zeiten angetroffen werden können..
Das Problem, mit dem sich die Kulturökologie heutzutage konfrontiert sieht, ist die immer schwerer werdende Beziehung des Menschen zu seiner natürlichen Umwelt. Waldsterben, Umweltverschmutzung und andere Schäden, die die Menschen bewusst und unbewusst ihrer Umwelt zufügen, deuten auf ein großes Missverhältnis zwischen Mensch und Natur hin.


Quellen:
Markus Nowak, 2003, Der kulturökologische Ansatz des Julian H. Steward, München, GRIN Verlag GmbH, http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/9620.html
http://www.lateinamerika-studien.at/content/kultur/ethnologie/ethnologie-146.html
http://universal_lexikon.deacademic.com/263254/Kultur%C3%B6kologie

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