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Margeret Mead (1901-1978) gilt als eine der populärsten Ethnologinnen des 20.Jh., sie war eine Schülerin von Franz Boas und vertrat seine Theorie des Kulturrelativismus.

Leben und geschichtlicher Hintergrund

  • bis 1923 Anthropologiestudium an Columbia University und Barnard College
    • Schülerin von Franz Boas
  • 1954 Professur an der Columbia University
  • Lebenslange Freundschaft zu Ruth Benedict

Forschung

Margaret Mead forschte in ihrem Leben zu vielen verschiedenen Themen. Anfangs sie Ruth Benedict in der "Culture and Personality"-Forschung, später verlagerten sich ihre Forschungsschwerpunkte von der Sozialisation und Enkulturation zur Akkulturation und zum Kulturwandel.

  • 1924 Feldforschung auf Samoa
  • 1928 Veröffentlichung der Ergebnisse („Coming of Age in Samoa")
  • Zahlreiche weitere Forschungsaufenthalte in der Südsee unter anderem auf den Admiral-Inseln
    • Ihre Forschung über die Sozialisation von Kindern, ist ein Novum in der Ethnologie.
    • Hierzu verwendet sie Methoden aus der Psychologie: Beobachtung, Kinderzeichnungen, Rorschachtests u.a.
    • Beweist damit, dass die Art des Denkens (rational, animistisch) kulturbedingt und nicht biologisch determiniert ist
  • Weitere Forschungen bei Omaha-Indianern über Idealvorstellungen männlichen und weiblichen Verhaltens und geschlechtsspezifische Rollenverhältnisse
  • Forschung auf Neu Guinea zu Mutter-Kind-Beziehung
  • Während des 2. Weltkriegs fertigt Mead ähnlich wie Ruth Benedict national character studies
    • Nach dem Krieg beschäftigte sie sich mit globalen Akkulturationsprozessen und dem Wandel von Kulturen

Motivation

Mead wollte zeigen, dass die Persönlichkeit nicht biologisch determiniert sind, sondern vielmehr in einem spezifischen kulturellen Umfeld erlernt wird. Sie war aufgrund dieser Annahme überzeugt, dass die verschiedenen Kulturen (einschließlich der westlichen) voneinander lernen können. Sie sah ihre Aufgabe nicht wie Adolf Bastian oder auch Franz Boas im Sammeln von ehtnographischen Daten über aussterbende Kulturen. Kulturen verschwinden nach ihrer Auffassung nicht einfach, sie entwickeln sich weiter.

Methode

Bei ihren Feldstudien setzte Mead unter anderem Methoden aus der Psychologie ein, so arbeitete sie beispielsweise mit Intelligenztests, sowie Fragebögen und Interviews.

Thesen

  • Die Persönlichkeitsentwicklung ist von der Kultur bestimmt.
    • So sind auch die Probleme der amerikanischen Jugendlichen kulturell bedingt, dies sei allein dadurch bewiesen. dass vergleichbare Probleme in Samoa nicht auftreten
    • Soziale Rollen sind ebenfalls von der Gesellschaft bestimmt
    • Nicht nur Sozialisation, auch Unterdrückung, Krieg und Gewalt basieren auf kulturell gelernte Mustern, und sind daher veränderbar
  • Jeder Kulturtypus bringt einen bestimmten Persönlichkeitstypus hervor

Kritik

  • Kritik wurde vor allem an ihrem Erstlingswerk "Coming of Age in Samoa" geübt
  • 1982 erscheint eine Derek Freemans Restudy zu Meads Erkenntnissen auf Samoa: "Margaret Mead and Samoa. The making and unmaking of a Myth"
    • Freeman meint widerlegen zu können, dass Samoaner nur feizügig, friedfertig und glücklich seien
    • Mead habe ein falsches Bild von Samoa gehabt, was darauf zurückzuführen sei, dass:
      • Mead nicht lange genug auf Samoa gewesen sei
      • Sie die samoanische Sprache nicht gesprochen hätte
      • Sie ein vorgefertigtes, idealisiertes Bild Samoas gehabt habe
      • Sie sich zu sehr auf die Gesellschaft als Grundlage für die Bestimmung der Geschlechterrolle stütze

Wirkung

  • Einsatz für die Frauen- und Bürgerrechte
  • Anstoß der liberalen Frauenbewegung
  • Einsatz gegen nationalsozialistische Ideen und rassistische Vorurteile
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