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Historischer Hintergrund

  • Eine Überzeugung der Europäer dieser Zeit war, dass nur diejenigen Wesen Menschen seien, die in der Bibel erwähnt sind.
    • Aufgrund seiner Auslegungshoheit war es dem Papst möglich, die indigenen Völker Süd- und Mittelamerikas als Teil der in der Genesis erwähnten "verlorenen Stämme" zu identifizieren und ihnen so eine menschliche Seele zu zusprechen. An der realen Situation der Indigenen änderte dies aber nichts.
  • Weiterhin glaubten einige Europäer, die Welt wäre eine Scheibe, an deren Rand Monster leben.
    • Das hängt mit dem Fluch zusammen, den Noah über seinen jüngsten Sohn Ham aussprach, nachdem er erfuhr, dass dieser die Blöße des Vaters nicht bedeckte, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Ham_(Bibel)

Hauptthesen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei Tendenzen der imaginären Ethnographien der frühen Neuzeit:

  • Legitimatorische Tendenz
    • Beispiel: Fernandez de Oviedo
    • Bild von Indigenen: Barbarenbild, Indianer= seelenloses Tier
    • Ziel: Legitimation der Beherrschung und/ oder Auslöschung der vorgefundenen Völker
  • Idealisierende Tendenz
    • Beispiel: Bartolomé de las Casas
    • Bild von Indigenen: „Edler Wilder", Indianer = Mensch, naturverbunden und in vielerlei Hinsicht reiner als die Europäer
    • Ziel: Verbesserung der Lebensumstände der Indianer
  • Verstehende Tendenz
    • Beispiel: Fray Bernardino de Sahágun
    • Bild von Indigenen: Versuch des Verstehens über Einnahme der Position des Indigenen, lernt und schreibt in Sprache der Indianer
    • Ziel: Verständnis der anderen Kultur ohne Rückschlüsse auf eigene Kultur (daher nicht mehr unbedingt imaginäre/inverse Ethnografie)

Vertreter

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