Die Frage, wie mit dem Olympia-Gelände umgegangen werden soll, ist eine alte Frage, die noch immer aktuell ist. So war es Adolf Hitlers Idee, mit Steinstelen an die deutschen Olympiasieger von 1936 zu erinnern - die Tradition wird jedoch bis heute weitergeführt. Seit 1957 begann man damit, am nordöstlichen Ring des Stadions Stelen anzubringen. Lediglich auf die Anfertigung für die deutschen Siegerinnen und Sieger aus dem Jahr 1980 wurde verzichtete: die Spiele hatten in Moskau stattgefunden und waren von westlicher Seite als Reaktion auf den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan und als politisches Druckmittel gegenüber der Sowjetunion boykottiert worden. Nach der Wiedervereinigung entschloss man sich jedoch dazu, auch die siegreichen Sportlerinnen und Sportler aus der DDR mit einer Stele zu würdigen.
Auch an anderer Stelle wurde der Umgang mit nationalsozialistischer Tradition zum Thema: Noch 1988 kritisierte der Aachener Mäzen und Gründer zahlreicher Museen, Peter Ludwig, dass es kein Museum wage, nationalsozialistische Kunst auszustellen und nannte die deutsche Gesellschaft "Eine absolut konformistische [...], deren Liberalität enge Grenzen" habe. Ludwig hielt es für eine "Blickverengung, zwölf Jahre aus der deutschen Geschichte ausradieren zu wollen." 2019 sorgte die Entscheidung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel für Aufsehen, Gemälde von Emil Nolde aus ihrem Büro abzuhängen. Nolde war ein bedeutender Maler des Expressionismus. Er war aber auch ein Rassist und überzeugten Anhängers des Nationalsozialismus. Während die Nolde Stiftung Seebüll sich in der Vergangenheit darum bemüht hatte, den Antisemitismus Noldes zu verstecken, möchte sie "Nolde und seine Kunst künftig frei von Mythen und Legenden mit allen Widersprüchen präsentieren".
Ein Umdenken gab es auch in Bezug auf die nationalsozialistische Kunst im Olympia-Park. Dabei gab es zunächst auch Forderungen, das künstlerische Erbe von den politischen Implikationen zu trennen: Kunst solle als Kunst verstanden werden, Form als Form. Zu Beginn der 1990er Jahre entwickelte sich der Diskurs jedoch in eine andere Richtung: In mehreren ost- und westdeutschen Städten kam es zu einer Welle an rechtsextremer Gewalt: die Ortsnamen Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen sind deshalb noch heute ein Symbol für Hass auf Geflüchtete und Eingewanderte. Zur gleichen Zeit plante die Stadt Berlin, Olympia nach 1936 ein zweites Mal in die Hauptstadt zu holen. Unter dem Titel "Olympia 2000" bewarb man sich und hoffte, mit der Austragung der Spiele nicht nur ein Symbol der Ost-West Verständigung setzen zu können: Berlin wollte sich auf der Weltbühne als tolerante Metropole inszenieren. Dass es dazu einer Aufarbeitung der Vergangenheit, inklusive der Vergangenheit des olympischen Geländes bedurfte, erkannte die Stadt und beauftragte den Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann damit, ein Konzept für die Nutzung des Geländes zu erarbeiten. Die Instrumentalisierung der olympischen Idee durch die Nationalsozialisten sollte nicht länger beschwiegen, sondern einer "schonungslosen Analyse" unterzogen werden.
Ein Problem, mit dem sich Hoffmann konfrontiert sah, war der Umstand, dass die Statuen auf dem Olympiagelände unter Denkmalschutz stehen. Mit drei Vorschlägen versuchte Hoffmann damals, eine Debatte anzustoßen: Er verstand die Statuen als künstlerischen Ausdruck nationalsozialistischer Ideologie und schlug vor, die Wirkung zu brechen, indem man sie ironisch der Größe nach auf dem Maifeld aufstellt. Der NS-Ästhetik sollte mit einer Art Gegenästhetik entkräftet werden, indem man Kunst neben sie stellte, die dem Weltbild der Nationalsozialisten widersprach: Kunst, der die Nationalsozialisten den Namen "entartet" gaben und die sie verfolgten. Ein zweiter Vorschlag sah vor, neben die Statuen Vitrinen zu stellen, die Kontext liefern und das Gesehene kommentieren sollten. Von seinem dritten Vorschlag nahm Hoffmann selbst Abstand: den Verpackungskünstler Christo mit einer Verhüllung zu beauftragen, hätte schließlich als eine Aufwertung der Objekte missverstanden werden können.