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Internationales Marketing ist die Anwendung nationaler Marketingplanung, -koordination und -kontrolle auf länderübergreifende, also internationale Märkte. Hierbei verfolgt man das Ziel, die Kundenbedürfnisse der jeweilig priorisierten Länder dauerhaft und erfolgreich zu befriedigen, sowie die internen gesetzten Unternehmensziele zu erreichen. 

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Grundsätzlich stellt sich also die Frage nach der geeigneten Markteintrittsstrategie. Bei der Anpassung des Marketings an länderspezifische Merkmale bedienen sich die Unternehmen der
Standardisierung, der Differenzierung oder einer unterschiedlich gewichteten Kombination beider Strategien.

Die Strategie der Standardisierung wird auch als Vereinheitlichung bezeichnet und führt zu Kostenvorteilen. Sie erzeugt Skaleneffekte (economies of scale) durch das Umlegen der Fixkosten auf eine größere Stückzahl und senkt somit die Stückkosten. Gleichzeitig müssen Marketingstrategien und Markenimage mit zunehmender internationaler Kommunikation vereinheitlicht werden, was eine geringere Bindung von Management-Kapazität zur Folge hat. Das Kernmotiv der Standardisierung ist demnach eine Erhöhung der Effizienz des Unternehmens.

Die Standardisierungsstrategie stößt unter bestimmten Bedingungen an länderspezifische Grenzen, weshalb Anpassungen an die lokalen Besonderheiten notwendig werden.
 Insbesondere die Unterschiedlichkeit der Märkte, Unterschiede bei Marketing-Institutionen sowie rechtliche Regelungen erfordern DifferenzierungsmaßnahmenDie Storck KG integriert die hier erwähnten Besonderheiten in ihrem internen 10-Punkte-Leitfaden (s. Aufgabe 1) um die Markteinstiegsrisiken weitestgehend zu minimieren.

Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass eine Erhöhung der Effizienz der Marketingstrategie allein durch die Standardisierung meist sinnvoll erscheint, aber eine Anpassung an den lokalen Markt (Differenzierung), letztendlich notwendig ist, um auch die Effektivität der Marketingstragie zu steigern um zukünftig erfolgreich zu wirtschaften.

Die Marktingaktivitäten im Ausland führen zu Rückkopplungen zwischen den bearbeiteten Ländermärkten, d.h zu interdependenten Beziehungen zwischen Ländermärkten. Hierbei unterscheidet man anbieterbezogenenachfragerbezogene und konkurrenzbezogene RückkopplungenMarketingentscheidungen die bezogen auf ein Zielland getroffen werden beeinflussen die gesamte Marketingaktivität des Unternehmens.

Anbieterbezogene Rückkopplungen:
Die Ländermarkterschliessung verändert die Rahmenbedingungen des anbietenden Unternehmens in dessen Folge sich der Freiheitsgrad der Marktbearbeitung in weiteren Ländermärkten verändert. Ein Beispiel dafür ist die Allokation (Verteilung) von Gütern gemäß unternehmensbezogener Faktoren.

Nachfragerbezogene Rückkopplungen:
Die Ländermarkterschliessung beeinflusst das Nachfrager-Verhalten auf anderen Ländermärkten und verursacht Anpassungen der Marketingaktivitäten dieser anderen Länder. Informationsaustausch über bestehende Preisdifferenzen zwischen Ländermärkten für ein international erhältliches Produkt kann zu Arbitrage führen, d.h. das Ausnutzen unterschiedlicher Preisniveaus verschiedener Märkte. Um dies zu verhindern, darf der Wertunterschied eines Gutes zwischen Ländermärkten nicht größer sein als dessen Transportkosten. (s.32 buch inter. marketing)

Konkurrenzbezogene Rückkopplungen:
„Marketingentscheidung des eigenen oder konkurrierender Unternehmen in Bezug auf ein oder mehrere Zielmärkte führen zu Veränderungen der Wettbewerbsposition eines Unternehmens.“ - http://www.wirtschaftslexikon24.com/e/r%C3%BCckkopplung-konkurrenzbezogene/r%C3%BCckkopplung-konkurrenzbezogene.htm (12.12.14). Rückkopplungen zwischen Ländermärkten können auch bei Einbindung in internationale Konkurrenznetzwerke entstehen. 

 Allgemein betrachten führen Rückkopplungen zur Zunahme der Komplexität der Management- / Marketing-Aufgaben.


Internationalität in der BWL ist klar abzugrenzen von allgemeingebräuchlichen Verständnis des Begriffs. In der BWL liegt internationales Marketing immer dann vor, wenn Abhängigkeiten und Rückkopplungen zwischen Ländermärkten vorliegen, während das allgemeine Verständnis sich auf das Überschreiten von Ländergrenzen beschränkt. Beispielsweise ist Multinationales Marketing zwar auch internationales Marketing, jedoch nicht im herkömmlichen Sinne der Betriebswirtschaftslehre, da dort keine bzw. schwache Abhängigkeiten und Rückkopplungen zwischen den Ländermärkten bestehen und diese quasi als unabhängig zu betrachten sind. Daraus folgt, dass Marketingstrategien, bei denen weder Abhängigkeiten noch Rückkopplungen zwischen Ländermärkten existieren, nicht dem internationalen Marketing im Sinne der Betriebswirtschaftslehre zugeordnet werden können, sondern anderen Marketingstrategien entsprechen. Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass internationales Marketing in der BWL lediglich ein Idealmodell darstellt, welches in der Realität nicht einhundertprozentig vorzufinden ist, sondern meist auch mit anderen Marketingstrategien in größerem oder kleinerem Maße verknüpft ist. Aufgrund unserer Darstellungen stimmen wir der in Aufgabe 2 postulierten These zu, dass internationales Marketing auf Abhängigkeiten und Rückkopplungen basiert. Abschließend lässt sich für internationale Marketingstrategien folgender Leitsatz formulieren:

„So viel standardisieren wie möglich, soviel differenzieren wie nötig.“ - (Meffert/Burmann/Becker 2010, S. 29)

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