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Kommentar: Migrated to Confluence 4.0

Auf der Suche nach neuen Formen der ethnografischen Beschreibung von Ethnographien, die dem Phänomen der Globalisierung eher gerecht werden als die konventionelle single-site-research, begründet George Marcus die "multisited multi-sited ethnography" (mobile Ethnographie).

Es ist nicht das erklärte Ziel der mobilen Ethnographie, ein Porträt des Globalen zu zeichnen. Vielmehr ist jede Ethnographie einer Kultur bereits eine Ethnographie des Gesamtsystems, da das Globale Einfluss auf das Kulturelle nimmt und die an Leo Frobenius' polygrafische Methode erinnert:Der Ethnograf folgt Menschen, Dingen, Geschichten, Techniken, Ideen, Mythen und Ideologien Kultur wiederum nicht an einen Ort gebunden ist, sondern in translokalen Räumen stattfindet. (--> scapes, Appadurai) Konventionelle Feldforschung im Sinne Malinowskis ist folglich laut Marcus kaum mehr möglich, da Symbole und Geschichten auf dem Weg ihrer globalen Verbreitung .unterschiedliche Bedeutungen gewinnen, durch Raum und Zeit zirkulieren und verschieden interpretiert werden.

Eben darum geht es Marcus, wenn er den Menschen, den Objekten, den Metaphern, den Lebensgeschichten, dem Plot und dem Konflikt auf dem Wege ihrer Verbreitung folgtDie Idee stammt von dem indischen Ethnologen Arjun Appadurai, die bei der Verbreitung im globalen Kontext von "scapes" oder Landschaften spricht, und diese ethnoscapes, ideoscapes, technoscapes und so weiter nennt. Der Ethnologe begibt sich nicht mehr zu einer ethnischen Gruppe, sondern folgt dem Gegenstand seiner Untersuchung auf seiner Reise durch Zeit und Raum.