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In vielen Gesellschaften, so zum Beispiel bei den Nördlichen Magar im Himalaya [1|#_ftn1](vgl. Oppitz: Onkels Tochter, keine sonst), existiert keine bürokratische Organisation. So wie bei uns der Staat die zentrale Instanz für die Organisation des sozialen Lebens ist, so ist dies bei ihnen die Verwandtschaft. Sie ist die Institution, durch welche die soziale Ordnung bestimmt und Identität gestiftet wird. In jenen nicht-staatlich organisierten Gesellschaften bestimmt sie das Erbrecht, konstituiert sie die Sozialstruktur und liefert den konzeptuellen Rahmen in deren Grenzen die Ausgestaltung des Lebens stattfindet. Man spricht hier von der generalisierten Struktur der Verwandtschaft, eine zentrale Institution, die alle Belange der Gesellschaft steuert.

Die zentralen Konzepte der Deszendenz und Allianz versuchen jene Kriterien aufzudecken, nach denen soziale Zugehörigkeit definiert wird.[1|#_ftnref1] Michael Oppitz (1991): Onkels Tochter, keine sonst. Suhrkamp, Frankfurt am Main.