Versionen im Vergleich

Schlüssel

  • Diese Zeile wurde hinzugefügt.
  • Diese Zeile wurde entfernt.
  • Formatierung wurde geändert.

...

Der Glaube daran, nur wenige seien von Gott für das ewige Leben auserwählt, führte laut Weger Weber zu einer existentiellen Vereinsamung, zu religiösen Ängsten und zu tiefer Unsicherheit. Die einzige Versicherung, dass man auserwählt sei, bestünde in täglicher gottgefälliger Lebensführung, was zu rastloser Arbeit und Pflichterfüllung geführt hätte. Wirtschaftlicher Erfolg, sowie Kapitalvermehrung diente als Selbstzweck und die Erträge wurden als Investition wieder in die Arbeit gegeben. Die Lebensführung der Calvinisten sei also auf Affektbeherrschung, Askese und Profit konzentriert gewesen. Das Resultat war ein christliches, durchrationalisiertes Leben mit täglicher Buchführung, was zu einer „Gefangenschaft“ der Menschen in den „Anstalten“: Behörden, Büros, Fabriken und staatlichen Organisationen geführt habe. Im Gegensatz zu Marx sind für Weber die genannten Ideen und Vorstellungen Antrieb des Kapitalismus und keinesfalls sekundär. Die Wirtschaftsform sei nicht Grundlage, sondern Konsequenz dessen.