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Allgemeines

Zur Methode der Feldforschung

In seinem Werk "Argonauten des westlichen Pazifiks" (1922) legt formuliert Bronislaw Malinowski wichtige Vorgehensweisen bei Grundlagen der Feldforschung dar:

Zuerst muss der Wissenschaftler Der Forscher soll beobachten und zunächst einmal alles vermerken, auch das, was über die eigentliche Frage hinausgeht. Denn erst im Nachhinein, bei der Auswertung kann man Regelmäßigkeiten und Abweichungen erkennen. Man spricht hier von dem systemischen, dem gengreüberschreitenden Denken des Forschers. Wichtig Außerdem wichtig ist es, die Interaktion von Menschen im sozialen Rahmen zu beobachten, nicht die zwischen Individuen. Das Vorgehen eines wissenschaftlichen Ethnographen legt Malinowski in drei Schritten fest:

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Skelett

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Zuerst soll der Ethnograph das Skelett erfassen, die Architektur einer Gesellschaft, die empirisch festzustellenden Daten wie Verwandtschaft, Sprache oder die Bauweise. Diese Daten geben eine oberflächliche Orientierung und können in Form von Tabellen und verkürzten, stichwortartigen Karten, so genannten synoptischen Karten, festgehalten werden.

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Fleisch und Blut

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Als nächstes geht es um das Fleisch und Blut, die Imponderabilien des Lebens: die Inneneinrichtung einer Gesellschaft, alles was das Leben der Menschen auszeichnet, Aktionen und Hintergründe ihres Handelns. Wichtig hierfür ist eine Feinwahrnehmung des täglichen Lebens und die Einheit von Ethnologe und Ethnograph. Die Aufteilung der Forschung auf einen nichtwissenschaftlichen Forscher im Feld und einen Lehnstuhlethnologen, der allgemein umfassende Theorien aufstellt, macht diese Feinwahrnehmung unmöglich. Der Ethnologe muss selbst vor Ort sein, um dieses Fleisch und Blut erfahren zu können.

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Geist

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Als letztes soll der Geist (corpus inscriptionem), also die Grammatik einer Gesellschaft aufgedeckt werden. Der Geist stellt die unbewussten Wissensprämissen über die Welt dar und findet sich beispielsweise in Mythen wieder. Der Forscher muss hier interpretieren und die Bedeutung hinter den Dingen aufdecken, da der Geist auf der empirischen Ebene beziehungsweise repräsentativen Ebene nicht erfahrbar ist. (--> vgl. Die drei Ebenen der Analyse)