Date: Thu, 28 Mar 2024 13:33:11 +0100 (CET) Message-ID: <1033987001.62.1711629191647@userwikis-live.cedis.fu-berlin.de> Subject: Exported From Confluence MIME-Version: 1.0 Content-Type: multipart/related; boundary="----=_Part_61_528732046.1711629191647" ------=_Part_61_528732046.1711629191647 Content-Type: text/html; charset=UTF-8 Content-Transfer-Encoding: quoted-printable Content-Location: file:///C:/exported.html
Die Extended Case Method stammt von Max Gluckman und l=C3=A4uft = =C3=A4hnlich einer Beweisf=C3=BChrung vor Gericht ab. Es werden kleine sozi= ale Ereignisse, wie das Aufeinandertreffen mehrerer Menschen und deren Inte= raktion beobachtet. Dabei stellt sich der Forscher folgende Fragen: Wer= ist involviert? Was passiert? Welche Konsequenz ergibt sich daraus? Welche= Verhaltensweisen und Einstellungen zeigen sich?
Bei dieser Methode treten soziale Praxis und Konflikte zutage, wie beisp= ielsweise der Konflikt zwischen der normativen Regel und dem Regelbruch. Ma= n spaltet dann die Ereignisse mithilfe eines Sequenzprotokolls auf. Komment= are von direkt Beteiligten oder Unbeteiligten geben Aufschluss =C3=BCber di= e Entstehung der Ereignisse oder die Beziehungen der an dem sozialen Ereign= is beteiligten Menschen. Dabei ist zu beachten, dass =E2=80=9EKein Kommenta= r=E2=80=9C auch ein Kommentar ist und sehr aufschlussreich sein kann.
Um vergangene Ereignisse aufzudecken und einen Zusammenhang zu den aktue= llen herzustellen, gibt es folgende zwei M=C3=B6glichkeiten: erstens kann d= er Forscher in verschiedenen Archiven nach Schriftst=C3=BCcken suchen, m=C3= =B6glich sind hierbei beispielsweise koloniale Aufzeichnungen, lokale Tageb= =C3=BCcher, M=C3=A4rchen, Mythen und Gedichte. Hier gilt, M=C3=A4rchen und = Mythen k=C3=B6nnen durchaus Geschichte beinhalten, Gedichte wiederum sind v= erdichtete ethnographische Schilderungen. =C3=9Cber schriftliche Aufzeichnu= ngen hinaus kann der Forscher versuchen, die oral history, die m= =C3=BCndliche Geschichte in Erfahrung zu bringen. Dies funktioniert am best= en, indem man die Alten einer Gesellschaft befragt. Sie wissen nicht nur am= meisten =C3=BCber alte Rituale und Mythen und =C3=BCber die Vergangenheit = ihres Volkes, sondern geben ihr Wissen auch ausgesprochen gerne weiter. Das= hei=C3=9Ft, auch bei anderen Fragen, die zu untersuchende Gesellschaft bet= reffend, sollte man auf jeden Fall die =C3=84lteren befragen.