Date: Fri, 29 Mar 2024 13:40:13 +0100 (CET)
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Ritual (lat. rituale, ritualis 'den re=
ligi=C3=B6sen Brauch betreffend') bezeichnet die ritelle Ordnung. Es beinha=
ltet kollektiv g=C3=BCltige Regeln f=C3=BCr das Verhalten des Einzelnen.
Evolutionismus: Ritus (nicht rational) vs. Technologie (rational)
Strukturfunktionalismus: Ritus als Ausruck des gesellschaftlichen Handel=
ns und Ordnens =E2=86=92 halten die Gesellschaft zusammen
Funktionalismus: Bedeutung von Ritualen l=C3=A4sst sich nur von au=C3=9F=
en verstehn.
symbolische Anthropologie: Bedeutung von Ritualen l=C3=A4sst sich nur au=
s der Perspektive der Teilnehmer verstehen.
verschiedene Definitionen m=C3=B6glich:
- Ein Ritus ist ein formales und vorgeschriebenes Verhalten nicht technol=
ogischer Art.
- Ein Ritus ist expressives und symbolisches Verhalten.
- Ein Ritus ist ein expressives und obligatorisches Ph=C3=A4nomen, das ni=
cht nur sozial ist, sondern auch eine spirituelle Erfahrung eigener Art.
Merkmale von Riten:
- StereotyperCharakter: Handlung hat feste Abl=C3=A4ufe
- Vorhersehbarkeit: in bestimmten Situationen genutzt
- Kommunikativit=C3=A4t: Vermittlung von Aussagen =C3=BCber Teil=
nehmer des Ritus, ihre Beziehungen
- noninstrumenteller Charakter: keine direkte Auswirkung auf Au=
=C3=9Fenwelt
Arnold van Gennep - Les rites de passage (1909 erschien=
en) - =C3=9Cbergangsrituale
- =C3=9Cberg=C3=A4nge sind in allem menschlichen Gesellschaften ein Probl=
em (besonders soziale =C3=9Cberg=C3=A4nge)
- soziale =C3=9Cberg=C3=A4nge=3D Statuswechsel =E2=86=92 f=C3=BChrt zu Ge=
f=C3=A4hrdung der bestehenden Ordnung =E2=86=92 Begleiung von Ritualen, um =
durchbrochene Grenzen wiederherzustellen oder neue Struktur zu best=C3=A4ti=
gen
- 3 Sradien von =C3=9Cbergangsriten: 1. Phase der Trennung vom alten Stat=
us; 2. Schwellen- und Umwandlungsphase; 3. Eingliederungsphase
- dieses 3 Phasenmodell ist auch heute noch aktuell, jedoch wird auch hie=
r =C3=BCber die Universalit=C3=A4t dieser Darstellung diskutiert
Victor Turner - the ritual Process (erschienen 1969)
- Riten sind in das soziale Drama von Krisen eingebettet
- sie werden ben=C3=B6tigt um die Ordnung wieder herzustellen / die Krise=
zu bew=C3=A4ltigen (Anlehnung an van Gennep)
- benutzt van Genepps 3 Phasenmodell und konzerntriert sich dabei auf die=
2. Phase - die Schwellphase
- Schwellenphase bezeichnet Turner als Liminalit=C3=A4t, diese P=
hase geht f=C3=BCr die/den Betroffenen mit einer Erfahrung der communit=
as einher
- communitas =3D soziale Situation, in der alle sonst geltenden =
Rang- und Statusunterschiede aufgehoben sind (Form der Anti-Struktur, die m=
it dem =C3=9Cbergang in die 3. Phase wieder in die richtige Ordnung, also d=
er Struktur, =C3=BCbergeht)
Quellen:
Mischung, Roland: Relligionsethnologie. In: Beer, Bettina; Fischer, Hans=
(Hrsg.) 2012: Ethnologie. Einf=C3=BChrung und =C3=9Cberblick. Dietrich Rei=
mer Verlag GmbH.:Berlin, S. 213-237
Haller, Dieter 2010: dtv-Atlas Ethnologie. Deutscher Taschenbuch Verlag =
GmbH & Co. KG: M=C3=BCnchen
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