Clemens, Constanze, Hiroyuki, Junseok, Luis, Marlin

Grundlagen Geschichtskultur

Geschichtskultur ist der “Gesamtbereich der Aktivitäten des Geschichtsbewusstseins” (Jörn Rüsen), bzw. die “Praktisch wirksame Artikulation von Geschichtsbewusstsein im Leben der Gesellschaft” (Jörn Rüsen). 

Das Geschichtsbewusstsein ist also das, was sich in unseren Köpfen abspielt, während die Geschichtskultur das ist, was wir von dem, was sich in unseren Köpfen abspielt, in die Welt bringen. (In Form verschiedener Darstellungen, dem Umgang mit Geschichte allgemein, kollektiven Erinnerungen, …)

Dimensionen von Geschichtskultur (nach Jörn Rüsen):

  1. Kognitiv
  2. Politisch
  3. Ästhetisch

Die Dimensionen stehen sich dabei nicht entgegen und schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern sind miteinander verwoben und wandelbar.

Vier Punkte, die beim Umgang mit Geschichtskultur beachtet werden müssen (nach Marcos Sánchez):

  1. Akteur*innen (Wer macht Geschichte?)
  2. Medien (Wie wird Geschichte verbreitet?)
  3. Repräsentation (Wie wird Geschichte dargestellt?)
  4. Rezeption (Wie wird Geschichte aufgenommen?)

Erste Recherchephase

Zusammenfassung der Rechercheergebnisse

  • insgesamt wenig auseinandersetzung mit dem Gelände
  • wenn Auseinandersetzung, dann meistens mit den Spielen von 1936, Konzerten oder aktuellen Sportveranstaltungen
  • Auseinandersetzung aus städtebaulicher Sicht:
    • Planung der Bebauung des Maisfeldes
    • ehemaliger Senator für Stadtentwicklung Peter Strieder (SPD) hat sich gegen Bebauung und für den Erhalt des Parks ausgesprochen, um ihn als Sportstätte zu nutzen (Stand 1997)
    • 2020 habe er gefordert, dass Skulpturen und Reliefs entfernt werden, einerseits weil die AfD und Co diese instrumentalisieren würden, aber auch damit Hertha bauen kann
  • Vereine:
    • Hertha sieht den Park seit 1963 als seine Heimat
    • Reitverein und Wasserfreunde Spandau beziehen sich zumindest online auch nicht auf Geschichte des Geländes
  • Soziale Medien:
    • Jüdischer Sport- und Turnverein Makkabi bezieht sich auf das Gelände:
      • seit 2019 Hauptstadtbüro im Olympiapark → zelebrieren dies, insb. in Bezug auf Geschichte des Geländes
    • ansonsten in verschiedenen Medien wenig Bezug zum Gelände, das meiste ist zu aktuellen Veranstaltungen, Konzerten (insb. Lollapalooza oder Rammstein) oder zu den Olympischen Spielen
    • vor allem Kontra-Meinungen bei Twitter, dabei Bubble-Bildung und gegenseitiges Pushen von Narrativen
  • Rundfunk/Fernsehen:
    • Arte oder BBC keine Beiträge
    • BR: Kalenderblatt zum Gelände
    • RBB: zwei Beiträge, in denen das Gelände am Rand behandelt wird (Werner March berichtet über Bau des Geländes und die Bedeutung)
    • ansonsten auch hier die meisten Beiträge zum Stadion oder zu den Spielen
  • Institutionelle Sicht:
    • Olympiastadion seit 2004 als Kultur- und Sportraum
    • Website des Olympiastadions
      • ehemaliger Glockenturm wurde wegen Baufälligkeit gesprengt, Glocke wurde zum Schutz vor Metalldieben auf dem Gelände vergraben (am 18.12.1965 wurde die Glocke wieder ausgegraben, 1962 wurde auch der Glockenturm wieder aufgebaut), im Rahmen dieses Wiederaufbaus wurde auch die Langemarckhalle nahezu unreflektiert wieder mit aufgebaut
      • 1994 wurde nach dem Abzug der britischen Truppen vom damaligen britischen Premierminister John Major und dem damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen eine Gedenktafel auf dem Adlerplatz montiert
      • aber auch hier der Großteil nur Bezug auf das Stadion
    • Berlin.de: Olympiastadion ist Heimat von Herta BSC Berlin, Das Olympiastadion als Schauplatz von Großveranstaltungen, Mehr als nur Fußball: Sportevents und Konzerte im Berliner Olympiastadion

Zweite Recherchephase



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3 Kommentare

  1. Möglicher Ansatzpunkt zur Weiterarbeit: Geschichte der Musealisierung von Sport auf dem Gelände, Geschichte des Sportmuseums

  2. Junseok Won sagt:

    Wie haben die Nationalsozialistinnen den Olympiapark genutzt, um ein ideologisches Bild von Sport und Körpern zu propagieren und welche Mechanismen dessen sind auf dem Gelände heute noch erkennbar? 

  3. Bis nächste Woche: Austausch mit Partner*innen der fachhistorischen Gruppe und Abgleich der Rechercheergebnisse

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