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Zusammenfassend kann man sagen, dass der Text dem Leser ein Verständnis für die unterschiedlichen Betrachtungsweisen des Begriffs Mythos vermittelt und dem Leser zudem zu verstehen gibt, dass im Rahmen der Ethnologie eine möglichst offene Definition von Mythen von Vorteil ist, um alle Formen der Erzählungen der verschiedenen Kulturen zu umfassen.

[Textzusammenfassung Textzusammenfassung von H. Gand]

 

Elke Mader – Mythen und Natur

Anhand indianischer Gemeinschaften im Amazonasraum, wurden von verschiedenen Wissenschaftler_innen vier Modelle zur Beschreibung der Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Übernatürlichem herausgearbeitet. Dabei geht es um Prinzipien der Konstruktion sozialer Realität und um die Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt. Diese Modelle sind miteinander verflochten und kontextuell zu analysieren. Sie sind in polysemen Mythen enthalten und unterliegen vielfältigen Interpretationen.

 

  • Symbolische Ökologie

Die Natur verfügt über eigene spirituelle Kraft (siehe Animismus). In dieses Konzept fließen Vorstellungen über eine beseelte Natur ein. Somit werden Interaktionen und soziale Beziehungen zwischen Mensch und Natur möglich, die sich z.B. in Ritualen äußern. Es besteht somit keine Dichotomie zwischen Natur und Kultur (siehe Claude Lévi-Strauss), sondern ein Beziehungsgefüge. Natürliche Phänomene werden mit menschlichen Attributen versehen, wodurch es zu einer Überschneidung der beiden Sphären kommt.

 

  • Perspektivismus

Vorannahme dass Menschen, Tiere und Geister sich aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnehmen und diese Wahrnehmung auf die Art der Interaktion zwischen ihnen Einfluss hat. Es gibt eine perspektivische Qualität des Denkens, die nicht auf andere Lebewesen übertragen werden kann und spezifisch ist. Kern dieses Modells ist die Aussage, dass die Wahrnehmung des Menschen von anderen Wesen nicht der Wahrnehmung dieser Wesen vom Menschen entspricht. Die Perspektiven sind nicht normativ festgelegt, sondern differieren je nach Wesen. Es gibt somit unterschiedliche Formen der Wahrnehmung und Kategorisierung. Der Perspektivismus findet seinen Ausdruck in Mythen, Kosmologien und Ritualen.

 

  • Multinaturalismus

Vorstellung, dass die Seele (der Geist) die gemeinsame Dimension aller Lebewesen ist und man von einer Gleichartigkeit der Seele aller Lebewesen sprechen kann. Das spezifische Charakteristikum der Lebewesen ist ihr Körper, dieser bildet die Differenz zwischen den Wesen und ermöglicht eine Kategorisierung von Subjekten. Die Körper-Geist Dichotomie ist somit nicht statisch und äußert ihre Veränderlichkeit in der Vorstellung transformierter Lebewesen.

 

  • spirituelle Geographie

Die spirituelle Geographie sieht eine enge Verknüpfung von Geist und Macht, bzw. Kraft. Spezifische Teile der beseelten Natur gelten als Machtinstanz, bestimmte Orte und Landschaften werden mit Bedeutung aufgeladen und im Ritual genutzt. Diese Orte gelten dann als Kraftplätze mit besonderer spiritueller Macht und ermöglichen eine intensive Interaktion zwischen Mensch und Natur.

 ( Zusammengefasst von L.Plaumann, Literatur: Mader, Elke 2008: Mythen und Natur, in: Dies.: Anthropologie der Mythen, Wien: Facultas, S. 40-58.)