Der Diffusionismus lässt sich als Reaktion auf den Evolutionismus begreifen und steht im Gegensatz zu ihm. Der Diffusionismus beschäftigte sich mit der Frage, wie die gleichen Kulturelemente in verschiedenen Kulturen auftauchen können.

Er betont die Verschiedenheit der Kulturen, statt wie die Evolutionisten von einer immer gleichen Drei-Stadien-Entwicklung aller Kulturen auszugehen. Die Verschiedenheit wird dabei mit Diffusion und Entlehnungen (durch Völkerwanderung, Handelskontakt, etc) aus anderen Kulturen erklärt, das heißt die Kulturen bestehen aus Überlagerungen und Überschichtungen verschiedener Grundkulturen.

Das Ziel des Diffusionismus liegt nun in einer lückenlosen Rückverfolgung des kulturellen Transfers durch Raum und Zeit.

Annahmen des Diffusionismus:

  • Kulturen atomistisch (in Einzelbestandteile zerlegbar)
  • Existenz weniger Kulturzentren
  • Innovationen selten und nur von wenigen kreativen Kulturen
    (spiegelt Überlegenheitsgedanke einzelner "Rassen" der damaligen Zeit wider)
  • gleiche Kulturelemente nur durch Kontakt mit der anderen Gruppe möglich

 

Kritik:

  • Kuturelle Konvergenzen werden ignoriert
  • Begriff des Kulturkreises irreführend, da Kreis in sich abgeschlossen und Kulturen nicht

 

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